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Dringende Warnung, vor Widerstandslack, Brandgefahr!!!!! Achtung, wichtig, lesen
Manuel Keller:
Hallo zusammen,
heute eine dringende Warnung vor Widerstandslack aus aktuellem Anlaß.
Gestern kam es zu einem Brand auf meiner Anlage aufgrund eines Kurzschlußes. Zum Glück hat es nur 2 Wagons und ein Servo gekostet und ich konnte durch schnelles Eingreifen schlimmeres Vermeiden!
2x Totalschaden
Ursache: Kurzschluß
Wie kam es dazu?
Da ich Zweileitersystem habe, muß ich alle meine Achse mittels Verbraucher ( Innenbeleuchtung ) oder Widerstand rückmeldefähig machen. Bis dato hab ich dieses immer mit SMD Widerständen ausgeführt. Da dies aber recht aufwendig ist, hatte ich mir Widerstandslack von Uhlenbrock besorgt und die beiden Achsen der Donnerbüchse testweise damit bestrichen. Der Widerstand ist nicht vorher bestimmbar, sondern richtet sich nach der Schichtdicke des Lackes.
Gestern, bestrich ich die Achsen testweise mit dem Widerstandslack und nach ca 30 min waren sie trocken, so glaubte ich, zumindest sah die Oberfläche so aus. Also stellte ich den Wagen auf die Bahn und die Rückmeldung funktionierte auch einwandfrei. Ca. 2 Stunden später, ich betrieb die Anlage die ganze Zeit, meldete meine CS2 plötzlich einen Kurzschluß und schaltete direkt alle Stromkreise ( je Ebene liegen 3 Ampere an ) ab. Auch in dem Moment dachte ich mir noch nichts böses, passiert schon mal wenn z.B. ein Fahrzeug entgleist. Ich schaute durch die Ebenen, konnte aber nichts feststellen, da die Züge zu dem Zeitpunkt alle ordnungsgemäß in den Abstellgleisen standen. Also, schaltete ich die CS nichts ahnend wieder ein. Sie meldete in dem Moment auch keinen Kurzschluß, die Züge fuhren auch wieder wie gewohnt.
2 bis 3 min später bemerkte ich aber einen beissenden Geruch von brennenden Plastik. Ich schaltete die Zentrale direkt mit der Stop Taste ab, um dem Geruch nach zu gehen. Erster Blick ging dann auch direkt zu der Donnerbüchse. Ich glaubte im ersten Moment nicht was ich da gerade sah!!! Der Wagen stand zu dem Zeitpunkt in der mittlersten Ebene, daneben noch ein Zug, eine Lok solo und darüber an der oberste Ebene das Weichenservo.
Die Donnerbüchse stand bereits lichterloh in Flammen, ebenso fackelte der daneben stehende Silberling und auch das Weichenservo mitsamt Kabel brannte bereits. Die danebenstehende Lok konnte ich glücklicherweise schnell genug entfernen. Geistesgegenwertig, griff ich zu meinem Sand ( den hab ich immer Griffbereit, wegen meinen Ölöfen )und löschte den Brand. Hätte ich auch nicht 20cm lichte Höhe zwischen den beiden Ebenen hätte wahrscheinlich die oberste Ebene auch gebrannt, zumindest wäre es aber auch schon gealtig am kokeln gewesen. So aber hab ich bloß etwas Ruß auf der Unterseite ( ist bereits entfernt )
Auf dem linken Gleis stand die Donnerbüchse, auf dem mittleren Gleis der Silberling und rechts die Lok. Die Gleise werde ich heute ersetzten.
Nach dem die Situation unter Kontrolle war untersuchte ich den Wagen nochmals genauer.
Anhand von meinem Meßgerät stellte ich fest, das eine der beiden Achsen, welche ich mit dem Widerstandslack behandelte, die Schichtstärke zu dick war und der Widerstand nahezu einen Kurzschlußwert nach dem völligen Austrocknen des Widerstandslack hatte. Dadurch wurde die Achse extrem heiß und löste den Brand aus. Zum Teil war auch der Radsatz schon geschmolzen.
Mein Fehler war, das ich die Achse direkt einbaute und nicht erst mit dem Meßgerät überprüfte. Zudem war offenbar nur die Oberfläche angetrocknet, aber nicht durchgetrocknet. Mit dem Durchtrocknen jedoch veränderte sich der Widerstand jedoch in Richtung Kurzschluß. Dadurch das ich den Wagen auf die Bahn stellte und die Rückmeldung ordnungsgemäß funktionierte, war ich in der Annahme, die Achsen seien in Ordnung.
Sollte noch jemand von Euch mit Widerstandslack arbeiten, oder arbeiten wollen, dann mind. 24 Stunden warten bis der Lack tatsächlich durchgetrocknet ist und ganz wichtig die Achse vor dem Einbau auf tatsächlichen Widerstand durchmessen! Am besten aber Finger ganz weg diesem Zeug!!
Sowas ist mir in 40 Jahren noch nie passiert!!!!
Peter Ruffershöfer:
Hallo Zusammen,
ich arbeite seit ca. 25 Jahren auf meiner Gleichstrom-Moba mit Widerstandslack ohne Probleme.
Es sind ca 300 Wagen also ca 500-600 Achsen.
Das Aufbringen des Lackes bedingt einer gewissen "geduldigen" Vorgehensweise.
Dünn auftragen (Rückmeldung erfolgt noch nicht, wenn Lack noch nass ist) und nach ca. 2-3 Sunden Messen oder auf ein - meine Vorgehensweise - rückmeldefähiges Gleis stellen und schauen ob Rückmeldung erfolgt. Zu viel draufhauen um Zeit zu sparen führt zu warmen oder Kurzschlußachsen.
Dann ggf.nochmal eine Schicht. Ist sicherlich etwas langwierig aber es funktioniert.
Um solch schleichenden Kurzschlüsse zu verhindern arbeite ich zusätzlich folgendermaßen:
- Alle Abstellgleise werden über Schaltdecoder abgeschaltet, wenn Zug eingefahren ist. (Rückmeldung mittels 1 Kiloohm Widerstand)
- Verwende Stromanzeigen, welche sofort mittels Stellwerkwärter den Booster abschalten, wenn knapp 3A erreicht werden. Reagiert schneller als meine Zentrale.
- Ausreichende Leitungsquerschnitte (min. 0.75 qmm) damit Kurzschlußmeldung sicher und schnell erfolgt.
Sind so meine Erfahrungen....
Gruß Peter :)
Helmut.Adams:
Hallo
Ich darf mal auf die Gefahren - und Sicherheitshinweise von Uhlenbrock zu diesem Artikel hinweisen:
"Gefahrenhinweise
H222: Extrem entzündbares Aerosol.
H319: Verursacht schwere Augenreizung.
H336: Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.
Sicherheitshinweise
P102: Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
P210: Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offener Flamme und anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen.
P211: Nicht gegen offene Flamme oder andere Zündquelle sprühen.
P261: Einatmen von Staub/Rauch/Gas/Nebel/Dampf/Aerosol vermeiden.
P271: Nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen verwenden.
P410/412: Vor Sonnenbestrahlung schützen. Nicht Temperaturen über 50°C/122°F aussetzen.
P501-2: Inhalt/Behälter an genehmigte Sondermüllsammelstelle zuführen".
Grüße
Manuel Keller:
Bitte anschauen, auch wenn der Film 26min lang geworden ist
Manuel Keller:
Hallo zusammen,
@Peter
Hm, dann hattest Du bis dato schlichtweg Glück gehabt. Ich streite ja auch gar nicht ab, das es funktionieren kann. Aber und das ist der Punkt es wird nirgendwo explizit auf eine solche Gefahr hingewiesen. Im Gegenteil auf der Flasche steht ja sogar mehrmals auftragen....
Der Tip zu Widerstandslack kam ja von mehreren Kollegen und teils sogar Hersteller, niemand hat von einer solchen Gefahr berichtet, und bis gestern war mir sowas auch nicht bekannt. Also scheinbar einfache Anwendung und nichts großartiges dabei. Ein anderer Kollege hat mir gestern aber dann kruz nach dem ich das Veröffentlichte ein PDF eines Münchner Modellbahn Vereins geschickt, denen ist das gleich mehrmals passiert.
@Helmut
Ja, die Sicherheitshinweise stehen auch auch auf der Flasche und zeige die ja auch im Video. Allerdings betreffen diese Hinweise nur Gesundheit, während der Verarbeitung und Entsorgung. Es gibt aber keinen Hinweis auf Brandgefahr, wenn das Zeug zu dick aufgetragen wurde. Im Gegenteil es steht explizit auf der Flasche mehrfach auftragen und trocknen lassen. Die von Dir zitierten Hinweise stehen aber ebenso auf jeder Farbspraydose
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