Autor Thema: Dringende Warnung, vor Widerstandslack, Brandgefahr!!!!! Achtung, wichtig, lesen  (Gelesen 4108 mal)

Offline Manuel Keller

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Hallo zusammen,

heute eine dringende Warnung vor Widerstandslack aus aktuellem Anlaß.

Gestern kam es zu einem Brand auf meiner Anlage aufgrund eines Kurzschlußes. Zum Glück hat es nur 2 Wagons und ein Servo gekostet und ich konnte durch schnelles Eingreifen schlimmeres Vermeiden!

2x Totalschaden




Ursache: Kurzschluß

Wie kam es dazu?

Da ich Zweileitersystem habe, muß ich alle meine Achse mittels Verbraucher ( Innenbeleuchtung ) oder Widerstand rückmeldefähig machen. Bis dato hab ich dieses immer mit SMD Widerständen ausgeführt. Da dies aber recht aufwendig ist, hatte ich mir Widerstandslack von Uhlenbrock besorgt und die beiden Achsen der Donnerbüchse testweise damit bestrichen. Der Widerstand ist nicht vorher bestimmbar, sondern richtet sich nach der Schichtdicke des Lackes.

Gestern, bestrich ich die Achsen testweise mit dem Widerstandslack und nach ca 30 min waren sie trocken, so glaubte ich, zumindest sah die Oberfläche so aus. Also stellte ich den Wagen auf die Bahn und die Rückmeldung funktionierte auch einwandfrei. Ca. 2 Stunden später, ich betrieb die Anlage die ganze Zeit, meldete meine CS2 plötzlich einen Kurzschluß und schaltete direkt  alle Stromkreise ( je Ebene liegen 3 Ampere an )  ab. Auch in dem Moment dachte ich mir noch nichts böses, passiert schon mal wenn z.B. ein Fahrzeug entgleist. Ich schaute durch die Ebenen, konnte aber nichts feststellen, da die Züge zu dem Zeitpunkt alle ordnungsgemäß in den Abstellgleisen standen. Also, schaltete ich die CS nichts ahnend wieder ein. Sie meldete in dem Moment auch keinen Kurzschluß, die Züge fuhren auch wieder wie gewohnt. 

2 bis 3 min später bemerkte ich aber einen beissenden Geruch von brennenden Plastik. Ich schaltete die Zentrale direkt mit der Stop Taste ab, um dem Geruch nach zu gehen. Erster Blick ging dann auch direkt zu der Donnerbüchse. Ich glaubte im ersten Moment nicht was ich da gerade sah!!! Der Wagen stand zu dem Zeitpunkt in der mittlersten Ebene, daneben noch ein Zug, eine Lok solo und darüber an der oberste Ebene das Weichenservo.

Die Donnerbüchse stand bereits lichterloh in Flammen, ebenso fackelte der daneben stehende Silberling und auch das Weichenservo mitsamt Kabel brannte bereits. Die danebenstehende Lok konnte ich glücklicherweise schnell genug entfernen. Geistesgegenwertig, griff ich zu meinem Sand ( den hab ich immer Griffbereit, wegen meinen Ölöfen )und löschte den Brand. Hätte ich auch nicht 20cm lichte Höhe zwischen den beiden Ebenen hätte wahrscheinlich die oberste Ebene auch gebrannt, zumindest wäre es aber auch schon gealtig am kokeln gewesen. So aber hab ich bloß etwas Ruß auf der Unterseite ( ist bereits entfernt )

Auf dem linken Gleis stand die Donnerbüchse, auf dem mittleren Gleis der Silberling und rechts die Lok. Die Gleise werde ich heute ersetzten.



Nach dem die Situation unter Kontrolle war untersuchte ich den Wagen nochmals genauer.

Anhand von meinem Meßgerät stellte ich fest, das eine der beiden Achsen, welche ich mit dem Widerstandslack behandelte, die Schichtstärke zu dick war und der Widerstand nahezu einen Kurzschlußwert nach dem völligen Austrocknen des Widerstandslack hatte. Dadurch wurde die Achse extrem heiß und löste den Brand aus. Zum Teil war auch der Radsatz schon geschmolzen.

Mein Fehler war, das ich die Achse direkt einbaute und nicht erst mit dem Meßgerät überprüfte. Zudem war offenbar nur die Oberfläche angetrocknet, aber nicht durchgetrocknet. Mit dem Durchtrocknen jedoch veränderte sich der Widerstand jedoch in Richtung Kurzschluß. Dadurch das ich den Wagen auf die Bahn stellte und die Rückmeldung ordnungsgemäß funktionierte, war ich in der Annahme, die Achsen seien in Ordnung.

Sollte noch jemand von Euch mit Widerstandslack arbeiten, oder arbeiten wollen, dann mind. 24 Stunden warten bis der Lack tatsächlich durchgetrocknet ist und ganz wichtig die Achse vor dem Einbau auf tatsächlichen Widerstand durchmessen! Am besten aber Finger ganz weg diesem Zeug!!

Sowas ist mir in 40 Jahren noch nie passiert!!!!
Mfg Manuel
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Offline Peter Ruffershöfer

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Hallo Zusammen,
ich arbeite seit ca. 25 Jahren auf meiner Gleichstrom-Moba mit Widerstandslack ohne Probleme.
Es sind ca 300 Wagen also ca 500-600 Achsen.
Das Aufbringen des Lackes bedingt einer gewissen "geduldigen" Vorgehensweise.
Dünn auftragen (Rückmeldung erfolgt noch nicht, wenn Lack noch nass ist) und nach ca. 2-3 Sunden Messen oder auf ein - meine Vorgehensweise - rückmeldefähiges Gleis stellen und schauen ob Rückmeldung erfolgt. Zu viel draufhauen um Zeit zu sparen führt zu warmen oder Kurzschlußachsen.
Dann ggf.nochmal eine Schicht. Ist sicherlich etwas langwierig aber es funktioniert.
Um solch schleichenden Kurzschlüsse zu verhindern arbeite ich zusätzlich folgendermaßen:
- Alle Abstellgleise werden über Schaltdecoder abgeschaltet, wenn Zug eingefahren ist. (Rückmeldung mittels 1 Kiloohm Widerstand)
- Verwende Stromanzeigen, welche sofort mittels Stellwerkwärter den Booster abschalten, wenn knapp 3A erreicht werden. Reagiert schneller als meine Zentrale.
- Ausreichende Leitungsquerschnitte (min. 0.75 qmm)  damit Kurzschlußmeldung sicher und schnell erfolgt.

Sind so meine Erfahrungen....
Gruß Peter  :) 
Windows 11, Digipet, IB II, 2-Leiter DCC, 6 Booster Power 3 mit Stromanzeigen Gerd Boll, 2x LTD HSI-88 USB für LTD Rückmelder, über 200 RMKs, über 100 Weichen, Schienensystem Oberflur Rocoline mit Merkur-Bettung, Unterflur Fleischmann Profi-Gleis und Rocoline, Loks Roco, Fleischmann, Trix, Decoder meistens ESU einige Sound.
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Offline Helmut.Adams

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Hallo

Ich darf mal auf die Gefahren - und Sicherheitshinweise von Uhlenbrock zu diesem Artikel hinweisen:

"Gefahrenhinweise
H222: Extrem entzündbares Aerosol.
H319: Verursacht schwere Augenreizung.
H336: Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.
Sicherheitshinweise
P102: Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
P210: Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offener Flamme und anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen.
P211: Nicht gegen offene Flamme oder andere Zündquelle sprühen.
P261: Einatmen von Staub/Rauch/Gas/Nebel/Dampf/Aerosol vermeiden.
P271: Nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen verwenden.
P410/412: Vor Sonnenbestrahlung schützen. Nicht Temperaturen über 50°C/122°F aussetzen.
P501-2: Inhalt/Behälter an genehmigte Sondermüllsammelstelle zuführen".

Grüße


WDP 2018 Premium,  Roco-Line o.B, 2-Leiter Gleichstrom, Lenz LZV 100, RS-Bus mit LDT-RS 8-Melder, ESU-LOPI Lokdekoder
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Offline Manuel Keller

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Bitte anschauen, auch wenn der Film 26min lang geworden ist


Mfg Manuel
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Offline Manuel Keller

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Hallo zusammen,

@Peter
Hm, dann hattest Du bis dato schlichtweg Glück gehabt. Ich streite ja auch gar nicht ab, das es funktionieren kann. Aber und das ist der Punkt es wird nirgendwo explizit auf eine solche Gefahr hingewiesen. Im Gegenteil auf der Flasche steht ja sogar mehrmals auftragen....
Der Tip zu Widerstandslack kam ja von mehreren Kollegen und teils sogar Hersteller, niemand hat von einer solchen Gefahr berichtet, und bis gestern war mir sowas auch nicht bekannt. Also scheinbar einfache Anwendung und nichts großartiges dabei. Ein anderer Kollege hat mir gestern aber dann kruz nach dem ich das Veröffentlichte ein PDF eines Münchner Modellbahn Vereins geschickt, denen ist das gleich mehrmals passiert.

@Helmut
Ja, die Sicherheitshinweise stehen auch auch auf der Flasche und zeige die ja auch im Video. Allerdings betreffen diese Hinweise nur Gesundheit, während der Verarbeitung und Entsorgung. Es gibt aber keinen Hinweis auf Brandgefahr, wenn das Zeug zu dick aufgetragen wurde. Im Gegenteil es steht explizit auf der Flasche mehrfach auftragen und trocknen lassen. Die von Dir zitierten Hinweise stehen aber ebenso auf jeder Farbspraydose
Mfg Manuel
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Offline Manuel Keller

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Hallo zusammen,

Ich bin noch immer dabei mehrere Tests durchzuführen, denn mich beschäftigt die Frage, warum ist mir das passiert und warum, sind da keine weiteren Fälle bis dato bekannt. Meine Vermutung zu letzerem, wahrscheinlich ist es den Leuten, denen es tatsächlich auch mal passiert ist gar peinlich und daher berichten sie nicht darüber. Wir sind aber alle Menschen, denen Fehler passieren, davon ist niemand auszuschliessen. Es gilt hier, aber über die Gefahr aufzuklären und Schäden jeder Art zu vermeiden.

Also hier weitere Erkenntnisse meinerseits. Sollte jemand eigene Tests machen wollen, oder Widerstandslack trotzdem einsetzten wollen....
Ich  weise darauf hin, das ich privat bin und keinerlei Haftung übernehme. Verwendung ausdrücklich nur auf eigene Gefahr!

Zur Erinnerung, auf der Flasche stand:

Zitat
Zur Überbrückung der Achsisolierungen, wiederholt auftragen und trocknen lassen

[/b]Weiter gibt es keinerlei Beschreibungen, wie das Zeug nun anzuwenden, bzw. aufzutragen ist. Mögliche Gefahren, außer den Entsorgungs- und Gesundheitshinweisen gibt es nicht. Weder auf der Flasche, noch auf der Homepage von Uhlenbrock, noch im Datenblatt

Nun aber zu meinen weiteren Tests, dieses Mal ohne Bilder. In meinem jetzigen Test will ich mehrere Radsätze gefahrlos funktionsfähig, sprich rückmeldefähig machen, so wie es bei anderen Kollegen ja auch offenbar geht.

Verarbeitung

Als erstes muß man ja den Widerstandslack auf die Achse bringen und zwar so, das er die Isolation der Achse überbrückt und Radscheibe mit der Achse verbindet ( einseitig isolierte Achse ). Hierbei gibt es schon das erste Problem. In der Flasche setzt sich das Graphit ab. Wie bei den meisten Produkten Lack, muß natürlich auch die Flasche ausreichend lange aufgeschüttelt werden. Tut man es nicht, bekommt man eventuell kein Graphitpulver heraus. Gut schütteln ist also Voraussetzung. Durch das Schütteln hat man nun das Zeug in der Flasche, aber auch im Deckel. Je nach Lagerung, kann es also sein, das sich trotz gutem Aufschütteln im Deckel, oder am Flaschenhals durch längere Lagerungsgzeiten mehr Graphitpulver absetzt, bzw. in einer höheren Konzentration abgelagert hat.

Nun hat man die Flasche gut aufgeschüttelt ( ca. 5min ), trug ich das Zeug mittels Pinsel auf. Bei hellen Achsen sieht man das recht gut, bei dunklen bruinierten Achsen kann man das sehr schlecht bis gar nicht erkennen. Zudem, mit Pinsel oder auch Zahnstocher ist kein gleichmäßiger Auftrag von Widerstandslack möglich! Ob das mit Airbrush möglich wäre, weiß ich nicht, kommt mir persönlich aber auch nicht in Frage, daher werde ich in der Richtung auch keine Tests machen.

Errinnerunng und Fazit aus meinem ersten Test, je mehr Graphitpulver, umso geringer wird der Widerstand!

Nach ca. 12 Stunden Trocknungszeit war der Graphitlack erst durchgetrocknet und veränderte seinen mittels Meßgerät mehrfach ermittelten Widerstand nicht mehr. Nach 4maligen Auftrag mit Pinsel bekam ich lediglich Werte über 200 KOhm heraus. Im Video stellte ich das bewußt übertrieben da, um auf die gefährlichen Werte zu kommen, die Werte hab ich zuvor auch rechnerich ermitteln können.

 Für den fließenden Strom gilt I = U / R (Strom gleich Spannung durch Widerstand, ohmsches Gesetz). Für die entstehende Verlustleistung gilt P = U² / R (Leistung gleich Spannung ins Quadrat durch Widerstand). Meine Digitalanlage hat eine Spannung von 18,6 Volt, wäre nach der Formel , 18,6 (für U) bzw. 346 (für U²) einzusetzen. Damit ergibt sich, aus den in den Video gezeigten Widerständen:

1 KOhm (= 1000 Ohm) -> ungefähr 0,02 Ampere bzw. ungefähr 1/3 Watt
240 Ohm -> ungefähr 0,08 Ampere bzw. knapp 1,5 Watt
120 Ohm -> ungefähr 0,16 Ampere bzw. knapp 3 Watt
56 Ohm -> ungefähr 1/3 Ampere bzw. ungefähr 6 Watt
5 Ohm -> ungefähr 3,7 Ampere bzw. ungefähr 70 Watt
1 Ohm -> gut 18 Ampere bzw. knapp 350 Watt

Selbst der mit 1/4 Watt Belastbarkeit angegebene 1 KOhm Widerstand, war also rein rechnerisch in dem Video zu hoch belastet gewesen, hatte es aber ohne Beanstandung und ohne Heiß zu werden verkraftet.

Bei der Testachse im Video trug hierbei bewußt über 14 Schichten auf, um den Effekt auch einem Laien demonstrieren zu können. Die im Video gewählten Werte waren von mir aus bewußt utopisch niedrig ausgewählt worden, damit es auch Elektroniklaien verstehen, wie Gefährlich so was sein kann !

In der jetztigen Testaktion ( errinnert mich so ein wenig an Jugend forscht ) versuchte ich nun auf die normalen praktikablen Werte bei Rückmeldungen, zwischen 10 bis 18 kOhm zu kommen, da dies die empfohlenen Werte der Hersteller von Rückmelder mit Gleisbesetztmelder ist und diese Werte im unkritischen Bereich liegen.
 
Das Unterfangen mein gesetzten Ziel o.g. Werte zu erreichen ist mehr ein Glücksspiel, wie sich nun jeder denken kann.  Ist der Wert zu hoch, muß man mehr Graphitlack auftragen, hat man zu viel aufgetragen wird der Wert zu niedrig und man muß den Auftrag z.B. mit Skalpell entfernen und ordentlich reinigen.
Bei insgesamt 4 Testachsen ist es mir lediglich bei 3 Achsen auf einen annehmbaren Wert zwischen 14 bis 16 kOhm zu kommen. Dies war aber auch nur mit viel Nacharbeit möglich.
Die 4te. Achse lag mit einem Wert mit nur 4,2 Kohm, bereits in einem kritischen Bereich! Eine Belastbarkeit zu messen ist unmöglich.
Das Ganze ist ein absolutes Glückspiel, und ohne Meßgerät schon gleich gar nicht machbar. Gefahr Nr. 1

nach dem Austrocknen

Derzeit hab ich also 3 Achsen die rein vom Widerstandswert theroetisch funktionsfähig wären und im unkritischen Bereich liegen würden.
 
Graphitlack verhält sich wie ein Heißleiter ( je näher er an der Belastungsgrenze liegt, umso heißer er wird, umso geringer wird der Widerstand bis hin zu 0 Ohm ) , heißt im Betrieb kann er unter gegebenen Umständen, also zu niedrige Werte heiß werden. Je nachdem wie nah er an der Belastungsgrenze  ( Erinnerung, Belastungsgrenze der Widerstandslackschicht nicht gleichmäßig auftragbar somit unmöglich zu bestimmen ) liegt, um so wärmer wird das. Je wärmer das wird umso mehr verändert das Zeug wieder den Widerstandswert und zwar verringernd, also Richtung Kurzschluß. Das kann sich im Betrieb der Achse, die ständig unter Strom steht aufschaukeln und unberechenbar schnell in einen kritischen Bereich kommen. Im Gegensatz zu normalen Widerständen, oder SMD Widerständen ist hier durch die variierende Schichtstärke eine Belastbarkeit nicht ermittelbar. Bei normalen, oder SMD Widerständen wird dieses durch einen Tolernazring in % angegeben. DIe regulären Widerstände liegen zumeist in einem Toleranzbereich von 5 bis 10%
Übrigens, betrifft dies auch Analoganlagen, besonders mit Impulsbreitensteurung.

Gefahr Nr. 2


Weiter...

Ist der Widerstandslack ausgetrocknet und man hat endlich mal irgendwann den gewünschten Widerstandswert erreicht, ist der Lackauftrag aber so empfindlich, das er jederzeit verkratzen, oder abgerieben werden kann, z.B. wenn man den Wagensatz reinigen will, oder einfach auch nur wenn man ihn irgendwo abstellt. Es wäre also normalerweise empfehlenswert den Auftrag zu schützen, um sowas zu vermeiden. Man muß bedenken, bei jeder auch noch so kleinen Veränderung der aufgetragen Graphitfläche, verändert sich auch gleichtzeitig der Widerstandswert. Ein Test in der Richtung hab ich gemacht und zwar habe ich nahe der Isolierbüchse einen ca. 5mm langen Kratzer mittels Skalpell absichtlich verursacht. Ergebnis war, das sich der Widerstand, gleich mal im KOhm Bereich veränderte und zwar vergrößernd. Dies wäre zwar zur sicherenden Seit hin, aber aufgrund der möglichen Veränderung keine langfristige, dauerhafte Lösung.

Aufgrund, der Kratzempfindlichkeit und zum besseren erkennen bei bruinierten Achsen, habe ich die Graphitoberfläche mit modellbauüblichen Lacken Tamiya XF und Revell Aqua ( ähnliche Lackzusammenbsetzung ), sowie mit Revell Acrylack je Achse mit einer der drei Lacke bestrichen, um die Oberfläche zusätzlichen Schutz zu geben. Die Zusammensetzung des Lackes beeinflußt wieder unvorhersehbar eine Veränderung des Widerstands. Auch hier erstmal vergrößernd. Ist das Ganze nach weiteren 12 Stunden ausgetrocknet hat sich der Widerstand nicht mehr verändert Gefahr Nr. 3

Fazit:

Aus meinen gewonnen Ergebnissen all dieser Tests, kann ich Widerstandslack keinem empfehlen, es gibt einfach zu viele ungewisse und unberechenbare Fakten. Widerstandslack ist keine Lösung für einen dauerhaften und vor allem sicheren Betrieb. Selbst nach der Verarbeitung und dem vollständigen Austrocknen des Lackauftrags, selbst wenn man in einem grobgesteckten Zielbereich ( 10 bis 18 KOhm ) liegt, gibt es immer noch viele Faktoren, die den Widerstandswert beeinflussen können. Die Verarbeitung ist letzlich aufwendiger als beim Einsatz herkömmlicher Kohleschicht-, oder SMD Widerständen. Beide Widerstandsarten sind auch gegen Widerstandslack, gegenüber Kratzer in sehr weitem Bereich unempfindlich. Würde hier ein Widerstand tatsächlich kaputt gehen, wäre in jedem Fall die die Überbrückung der Achsisolation unterbunden und man hätte keine Rückmeldung mehr. Es würde weder die Belastung der Zentrale/Booster hochtreiben, noch käme es zum Kurzschluß. In jedem Fall eine sichere Sache auch langfristig.

 In der Zeit wo ich in der Widerstandslackmethode gerade mal 3 Achsen von 4 auf annähernd die Werte brachte, die nicht mal für einen dauerhaften Betrieb geeignet wären, hätte ich mit normalen Widerständen 10 Achsen machen können. Im ersten Moment scheint zwar die aufgepinselte Methode einfacher, aber die Nacharbeit ist wesentlich aufwendiger und noch dazu unberechenbar! Unberechenbar Gefährlich!

Jeder der die Widerstandsformel URI kennt, kann berechnen was für Werte erforderlich sind, um in einem unkritischen Bereich zu liegen. Allerdings, ohne genauen Werten und Faktoren die unbestimmbar bleiben, nützt auch die schönste Berechung nichts. Auch wenn die Berechnung selbst 3 mal richtig ist.

Mir absolut unverständlich, warum sowas empfohlen wird und dann auch noch mit einer labidaren, eigentlich nichts aussagenden Verarbeitungsbeschreibung, seitens einem renomierten Digitalspezialist. Nach den Erkenntnissen, ist es eigentlich eher verwunderlich, warum da nicht schon öfters was passiert ist. Meine nun Achtung Vermutung: Die Dunkelzahl der Vorfälle ist nicht bekannt, weil sich ja niemand outen und schon gar nicht als Laie präsentieren möchte. Das größte Problem was ich hierbei sehe, ohne jemand nahetreten zu wollen, es gibt genügend Elektroniklaien, denen es gelingt nach ordentlicher Anleitung was anzustöpseln, so das es auch später funktioniert. Nicht jeder aber hat elektronische Kenntnisse, und noch weniger sind im Besitz eines Meßgerätes und können damit auch umgehen. Alleine der Blick unter die Anlagen verrät schon einiges. In 9 von 10 Anlagen die man sich anschaut, liegen einfach nur blank verdrillte Kabel unisoliert drunter. Viele sind bereits mit dem einfach Anschluß eines Häuserbeleuchtungsbirnchen oder Led mit Vorwiderstand überfordert. Wie oft sieht man, das Kabelquerschnitte, von Leitungen Booster /Gleis, Ringleitungen, oder Sternverteilungen viel zu niedrig gewählt wurden. Bei 5 von 10 Anlagenberichten wird das auch hier jedesmal diskutiert.

Weitere Erkenntnis, ohne mich selbst entschuldigen zu wollen. Der Brand hätte jedem passieren können und ist auch übertragbar in andere Elektronikbereiche. Ich habe mich zwar an die Anleitung und Verarbeitungshinweise gehalten und das Zeug für den richtigen Verwendungszweck vorgesehen, allerdings gibt es keine entscheidendende Hinweise über Auswirkung.

Mein Fehler ganz klar, ich hätte nachdem ich mich ja auch mit Elektronik befasse nachmessen müssen. Das hab ich in der Tat versäumt, sonst wäre es gar nicht soweit gekommen. In dem Moment als ich den Wagen aber auf die Bahn stellte und ich eine Rückmeldung bekam, dachte ich auch nicht weiter darüber nach. Andererseits hat mich das nicht nur geschockt, sondern auch daran erinnert, immer und bei jeder Tätigkeit gewissenhaft zu handeln und nach zumessen. Seit 40 Jahren ist mir zu keiner Zeit auch nur annähernd in der Richtung etwas passiert.

Aus o.g. Gründen kann ich Widerstandslack ausdrücklich nicht empfehlen!
Ich hoffe, das Euch nicht mal irgendwann was ähnliches oder gar schlimmeres passiert, aus diesem Grund ist es mir wichtig Euch hiermit ausführlich aufgeklärt zu haben. Ich hoffe ebenfalls, das Ihr aus dieser im nachhinein gesehen blödsinngen Aktion den selben Lerneffekt hattet, wie ich es nun habe. Macht keine leichtsinnigen Experimente.
Mfg Manuel
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Offline Manuel Keller

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Da die Widerstandslackmethode langfristig nicht Betriebssicher ist, sich aber nun viele Fragen werden, wie kann ich den nun meine Achse nun auch sicher Rückmeldefähig machen, hier meine Vorschläge:

Der Widerstandswert für Rückmeldung sollte im Bereich zwischen 10 und 18 kOhm liegen,  Belastbarkeit 1/4 Watt
 
Werte unter 10 kOhm sind nicht zu empfehlen da die Belastung dadurch steigt. Werte unter 10 kOhm ( für die Elektronikprofis, diesen Wert lege ich nun einfach um eine Zahl zu nennen so fest und zwar mit ausreichend Sicherheit ) können unter Umständen sogar überlastet werden und es besteht durch extreme Hitzeentwicklung akute Brandgefahr!!!!
Widerstandslack ist nicht zu empfehlen, da ein Widerstand und Belastbarkeit nur schwer bis gar nicht zuverlässig erreicht und ermittelt werden kann    )


Nachfolgend das Beispiel mit SMD- Widerständen und Silberleitlack.

Achtung: Silberleitlack ist nicht zu verwechseln mit Widerstandslack!!!



Hierzu verwende ich SMD Widerstände 10 kOhm und 5,2 kOhm ( Bauform 0603 / ca.1,6mm x 0,8mm ), sowie von Busch Leitlack.



Nachdem die Radsätze ausgebaut sind, werden sie ordentlich gereinigt und poliert. Dabei entferne ich absichtlich die Bruinierung auf der Auflagefläche.
Bei Achsen mit einer Isolierbüchse verwende ich die 10kOhm und bei beidseitigen Isolierungen eben 5,2 kOhm ( Bauart 0603 / ca. 1,6mm x 0,8mm ), welche in Reihe ebenfalls etwas mehr als 10 kOhm ergeben. Mit Industriesekundenkleber ( gelförmig ) klebe ich die kleinen Widerstände auf die Isolierung. Bei älteren Roco Achsen auf die Stege. Danach ca 10 min durchtrocknenlassen. Nachdem der Sekundenkleber durchgetrocknet ist, der Busch Leitlack gut aufgeschüttelt wurde, kann er mit einem feinen Pinsel aufgetragen werden.



Geduld ist gefragt, denn der Leitlack benötigt mehrere Stunden bis er durchgetrocknet und damit leitfähig ist. Nun wird die Achse durchgemessen. Zuerst messe ich sie auf Kurzschluß ( Einstellung Meßgerät Diode/Piepser), zeigt der Wert 1 oder piepst es, stimmt was nicht. Zeigt das Gerät ein anderen Wert kann man auf 20 kOhm umgestellt und den wahren Widerstand gemessen werden. Zeigt das Meßgerät keinen Wert an, muß nachgearbeitet werden. Insbesonders, sollte man von der Radscheibe, auf die Isolierbüchse, wo der Widerstand aufgeklebt wurde, die Verbindung prüfen. Von Widerstand auf die Achse selbst ist zumeist kein Problem.

Diese Achse ist jedoch in Ordnung und kann eingebaut werden.



Nachfolgend, zeige ich die Möglichkeit mit normalen 1/4 Watt Widerständen. Die sicherste Methode, denn auch Silberleitlack kann recht leicht z.B. durch Kratzer ( in dem Fall ggf. aber keine Rückmeldung, da Unterbrechung der Überbrückung ) beschädigt werden, ist die Methode mit normalen Widerständen. Der Aufwand sie einzulöten hält sich in Grenzen.

Bevor man den Widerstand einlöten kann, sollte man die Laufflächen säubern und die Innenseite der Radscheibe aufrauhen, damit wird das löten einfacher. Ist die Oberfläche aufgerauht, läßt sich der Widerstand mit Radiolot gut einlöten. Aufpassen muß man nun nur, das die Isolierbuchse nicht zu viel Wärme abbekommt, das sie ja aus Plastik ist. Abhilfe schafft hier eine Klemmpinzette, um überschüssige Wärme weitgehenst abzuleiten. Direkt nach dem Löten den Radsatz in einem Schälchen Wasser abkühlen, fertig. Auf der Radscheibe muß man aufpassen das der Draht des Widerstands nicht zu nah am Rand ist, sonst kollidert das mit den Radlenker. Hier muß man ggf. etwas wegfeilen.

eingelöteter 10 kOhm Widerstand



In manchen Fällen ist nicht Platz genug da, vor allem Drehgestelle, oder bei Wagen mit alter Kurzkupplungskulisse, wenn man keinen Platz schaffen kann, oder das Drehgestell nicht bearbeiten möchte, kann man es z.B. so lösen, indem man die Achsen mit Schleifer versieht und dort den Widerstand anlötet.

Für normale Rückmeldungen eignen sich diese langfristig und betriebssicheren 3 Methoden. Für Punktgenaues Rangieren mittels Software muß bei dem Wagen, welcher mit Schleifer ausgerüstet ist, nicht der Längenwert von Puffer bis 1. rückmeldefähige Achse, sondern der Längenwert Puffer bis zur zweiten Achse angegeben werden. Es meldet in dem Fall ja nicht die erste Achse direkt, sondern indirekt über zwei Achsen, damit verschiebt sich der Meldezeitpunkt entsprechend.

Im Bild Testweise sogar ein 22 kOhm Widerstand, dadurch sinkende Belastung der Zentrale. Auch mit dem höheren Wert funktionieren meine Viessman Rückmelder mit Gleisbesetztmelder einwandfrei. Ihre Empfindlichkeit liegt bei nur 1mA.  Die Regelempfindlichkeit anderer Module liegt zumeist zwischen 1 und 3mA, je nach Hersteller



Um es auch vorab zu nehmen, die Bedenken wegen Unwucht des längs zur Achse montierten Widerstandes sind unbegründet. Zum einen sind die Drehzahl der Räder in unserem Bereich nicht sehr hoch und das Gewicht des Widerstands sehr gering. Auch Verschleiß an den Achslagern ist auch langfristig nicht zu erwarten. Es sei denn man hat beim Löten die Isolierbüchse beschädigt. Im Fahrverhalten ist weder mit einem noch mit 16 Wagen ein Unterschied optisch zu erkennen.

Insgesamt hab ich derzeit ca 900 Achsen in der hier gezeigten Version umgerüstet, wobei ca 600 Achsen mit längs zur Achse angebrachten Widerstand ausgerüstet sind.

Diese 3 Varianten die ich hier zeige sind definitiv auch auf lange Frist betriebssicher, wobei die SMD Methode die einfachste ist und auch bei kleineren Spurweiten wie z.B. H0e und N machbar sind. Der Widerstand selbst, wenn er zwischen 10 und 22kOhm liegt, wird nicht kaputt gehen, da er auch rechnerisch mehr als ausreichend dimensioniert ist.

Hier die Berechnungen, die das auch belegen:

max. 18,6 Volt liefern meine Zentrale/ Booster 3 Ampere je Etage
Die Widerstände sind alle 1/4 Watt Typen, sind entsprechend mit 0,25 Watt belastbar.

P=U²/R (Leistung gleich Spannung ins Quadrat durch Widerstand)

18,6x18,6 Volt / 10.000 Ohm = 0,035 Ampere
18,6x18,6 Volt / 12.000 Ohm = 0,029 Ampere
18,6x18,6 Volt / 15.000 Ohm = 0,023 Ampere
18,6x18,6 Volt / 18.000 Ohm = 0,019 Ampere
18,6x18,6 Volt / 20.000 Ohm = 0,017 Ampere

Leistung ( Watt )= Spannung ( Volt ) * Stromstärke ( Ampere ) , entsprechend 1 Watt /4 = 1/4 Watt = 0,25 Ampere entsprechend
0,25 Ampere ist die Belastbarkeitsgrenze der 1/4 Watt Widerstände, alles was darüber ist wird in Wärme umgesetzt.

Die Variante Radschleifer ist nicht die sinnvollste Lösung, da durch die Schleifer wiederum Rollwiderstand entsteht, je länger also ein Zug wird, umso mehr Kraft wird die Zuglok benötigen. Weiterer Nachteil, wenn man mit Software arbeitet, hast du durch die Schleifer eine zeitliche Verzögerung der Auslösung und zwar vom Puffer in Fahrtrichtung bis zur zweiten Achse, bzw. bei Drehgestellwagen bis auf die vierte Achse (äußeren Achsen RM-fähig )  Das Maß muß dann entsprechend in der Software berücksichtigt werden. Es ist aber als Notlösung für Wagen wo es gar nicht anders geht ok.

Achsen die zwei Isolierbüchsen haben, sind noch arbeitsaufwendiger, da man 2 Widerstände anbringen muß, den Aufwand erspare ich mir lieber und tausche die Achse gegen eine einseitig isolierte Achse. Wenn man aber auch hier keine andere Möglichkeit hat und diese Achse umrüsten möchte, dann muß man bedenken, das die Widerstände innerhalb der Achse in Reihe geschaltet sind. Also, um auf 10 KOhm zu kommen benötigt man statt 1x 10 kOhm zwei Widerstände mit 5,2 kOhm, das ergibt dann 10,4 kOhm. Wenn es einen Wert in der Widerstandsreihe nicht gibt, 5kOhm gibt es nicht, wären die nächsten 4,7kOhm, oder eben 5,2kOhm, nimmt man grundsätzlich immer den höheren Wert. Oder alternativ nimmt man 1x10kOhm und überbrückst die zweite Isolierbüchse komplett mit Silberleitlack.

Wo wir schon bei den Berechnungen sind.

Ein Wagen der mit zwei Achsen Rückmeldefähig gemacht wurde, nehmen wir an 2x10 kOhm, benötigt nicht 0,035 Ampere, wie wir es oben ausgerechnet haben, sondern das doppelte, nämlich 0,07 Ampere. Wird der Wagen nun auf die Schiene gestellt, werden durch die beiden Achsen ( pro Wagen 2 rm-fähige Achsen, i.d.R. immer die äußere ), die beiden eingebauten 2 Widerstände parallel geschaltet, wodurch sich der Gesamtwiderstand des Wagens auf der Schiene halbiert und die Stromaufnahme verdoppelt. Von dem Aspekt her gesehen ist es auch schon sinnvoller, den Widerstandswert höher zu wählen.

10 Wagen pro Wagen mit 2 rm-fähige Achsen ( a 10 kOhm ) ausgerüstet benötigen also 0,7 Ampere
10 Wagen pro Wagen mit 2 rm-fähige Achsen ( a 20 kOhm ) ausgerüstet benötigen also 0,34 Ampere
« Letzte Änderung: 22. Mai 2019, 15:14:51 von Manuel Keller »
Mfg Manuel
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Offline michael1957

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Hallo Manuel,
erst einmal herzlichen Dank auch von mir für deine Mühe mit der detaillierten Anleitung und den ausführlichen Erklärungen. Als Modellbahner, der einfach aus Zeitgründen nicht in der Lage ist, hunderte Achsen in der von dir beschriebenen Feinarbeit zu behandeln stelle ich hier in die Runde einfach einmal die Frage ob es denn nirgends einen MoBa-Anbieter (oder auch einen Kleinserien-Zubehör-Anbieter) gibt, der sich des Themas annimmt und solche RM-fähige Achsen in Serie herstellt. Also ich für meine Person würde liebend gerne auf ein solches Angebot zurückgreifen und für meine H0 und (vor allem) für die H0e-Wagen entsprechende Tauschräder/Achsen erwerben. Oder habe ich nur ein ohnedies bestehendes Angebot am Markt bisher übersehen?
Danke für Hinweise auf evtl. Angebote und schöne Grüße aus Österreich! Michael
Beste Grüße aus Österreich!

Michael Krammer
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Offline Manuel Keller

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Hallo Michael,

Roco hat, oder hatte mal RM-fähige Achsen im für H0 im Programm, ob die immer noch lieferbar sind weiß ich aktuell nicht. Allerdings, waren die nicht ganz billig. Sonst wüßte ich keinen Hersteller, der sowas macht. Wenn es sowas gäbe würde ich auch gerne auf fertige Achsen zurückgreifen. Denn ich hab auch nicht immer die Zeit und vor allem Muse dazu
Mfg Manuel
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Offline michael1957

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Vielen Dank, Manuel, für deine schnelle Rückmeldung!
Nun, ich denke man sollte da wirklich einmal eine Initiative versuchen. Meine Anfrage bei Roco (allerdings bereits vor ca. 2 Jahren) wurde negativ beantwortet. Ich werde mal bei anderen Herstellern einen Versuchsballon starten und werde ggf. hier wieder berichten.
Beste Grüße, Michael
Beste Grüße aus Österreich!

Michael Krammer
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Offline Dr. J. Schmidt

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Hallo,
"MiniaturWunderland" rüstet ja viele Wagen um, da die neuen Gleise ja 2-Leiter Gleise sind.
Vielleicht erfährt man ja in Hamburg wie sie das bewerkstelligen.
M.f.G.
J.Schmidt
Mit freundlichen Grüßen
J.Schmidt
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Offline michael1957

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Vielen Dank für diesen Hinweis, sehr geehrter Herr Dr. Schmidt!
Ich werde mit dem MiWuLa einmal Kontakt aufnehmen und dort nachfragen, ebenso werde ich dies bei einem befreundeten Kleinserienhersteller in Wien tun (dieser ist allerdings nur für H0e "zuständig").
Beste Grüße, Michael Krammer
Beste Grüße aus Österreich!

Michael Krammer
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Offline Manuel Keller

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Hallo zusammen,

Hinweis, ich habe im Bericht  ( vor lauter Text ) fälschlicherweise Ampere statt Watt hinter den Leistungsangaben geschrieben, leider kann ich es nicht mehr korrigieren. Bitte Beachten, hier die Berichtigung der Textpassagen

P=U²/R (Leistung gleich Spannung ins Quadrat durch Widerstand)

18,6x18,6 Volt / 10.000 Ohm = 0,035 Watt
18,6x18,6 Volt / 12.000 Ohm = 0,029 Watt
18,6x18,6 Volt / 15.000 Ohm = 0,023 Watt
18,6x18,6 Volt / 18.000 Ohm = 0,019 Watt
18,6x18,6 Volt / 20.000 Ohm = 0,017 Watt

Leistung ( Watt )= Spannung ( Volt ) * Stromstärke ( Ampere ) , entsprechend 1 Watt /4 = 1/4 Watt = 0,25 Watt entsprechend
0,25 Watt ist die Belastbarkeitsgrenze der 1/4 Watt Widerstände, alles was darüber ist wird in Wärme umgesetzt.
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Wo wir schon bei den Berechnungen sind.

Ein Wagen der mit zwei Achsen Rückmeldefähig gemacht wurde, nehmen wir an 2x10 kOhm, benötigt nicht 0,035 Watt, wie wir es oben ausgerechnet haben, sondern das doppelte, nämlich 0,07 Watt. Wird der Wagen nun auf die Schiene gestellt, werden durch die beiden Achsen ( pro Wagen 2 rm-fähige Achsen, i.d.R. immer die äußere ), die beiden eingebauten 2 Widerstände parallel geschaltet, wodurch sich der Gesamtwiderstand des Wagens auf der Schiene halbiert und die Stromaufnahme verdoppelt. Von dem Aspekt her gesehen ist es auch schon sinnvoller, den Widerstandswert höher zu wählen.

10 Wagen pro Wagen mit 2 rm-fähige Achsen ( a 10 kOhm ) ausgerüstet benötigen also 0,7 Watt
10 Wagen pro Wagen mit 2 rm-fähige Achsen ( a 20 kOhm ) ausgerüstet benötigen also 0,34 Watt


Rechenwerte sind jeweils aufgerundet!
Mfg Manuel
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Offline Manuel Keller

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Hallo zusammen,

gute Nachrichten. Die Firma Uhlenbrock hat sich bei mir gemeldet und sich für meine Arbeit, der Meldung bedankt.

Und da muß ich jetzt Uhlenbrock ausdrücklich loben, sie haben prompt und schnell reagiert!

Ich habe soeben auch gerade mit Uhlenbrock gesprochen und sie werden definitiv darauf Hinweisen, das Trocknungszeiten und die Verwendung eines Meßgerätes zu beachten sind. Auch werden sie eine Widerstandsempfehlung, bzw. Mindestwert angeben. Auf die 10 kOhm Mindestgrenze habe ich auch noch mal explizit hingewiesen. Ich denke und gehe auch davon aus das Ihre Techniker das gewiss nochmal rechnerisch zur sicheren Seite hin berechnen und dann dementsprechend einen Mindestwert angeben werden.
Mfg Manuel
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