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(Noch)ein neues Car System: Viessmann CarMotion

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Thies Frahm:
Hallo liebe Autogemeinde,

seit vorgestern gibt es ein weiteres Car System auf dem Markt. Wer die Neuheiten-Vorstellungen von Viessmann verfolgt hat, konnte in Youtube ab ca. Minute 40 verblüfft die Vorstellung des "CarMotion" verfolgen, erklärt immerhin vom Firmeninhaber Herrn Viessmann sen. persönlich.

Man mag sich spontan fragen, ob der - ohnehin kleine - Markt noch ein solches System braucht oder verträgt?

Aber schauen wir uns das CarMotion, jedenfalls was bekannt ist, mal an!

Zunächst ist es mutig von der Fa. Viessmann, ein komplett neues "System" auf den Markt gebracht zu haben.

Ich fand es immer sehr zeitraubend an den vorhandenen Systemen DC-Car und OpenCar (es gibt weitere die ich aber nicht kenne) die Autos meist selber zusammenbauen zu müssen (in einen Citaro Bus ca. 28 Leds ...), eine irre Fummelei. Muss denn das sein, sage ich mir immer wieder, ich löte meine Märklin Loks doch auch nicht aus Teilen selbst zusammen!
 
Selbst Fichtelbahn bot einmal temporär einen "Fast-Fertig-Bausatz" eines Sprinters an, gehört aber wohl nicht zu deren Selbstverständnis.
 
Das Ganze ist schiere Handarbeit bei schlechter werdenden Augen und 0402 oder 0201er LEDS zu verlöten ... brauche ich niemanden von uns zu erklären. Der Zustand der 1:87er Autoproduktion der "Modellbahn-Industrie" kann nur insgesamt als "wenig reif" bezeichnet werden und erinnert mich an das Buch von James Womack "Die zweite Revolution in der Autoindustrie" und den Problemen der "richtigen" Autoindustrie Anfang des 20.Jahrhunderts, als man wegen "Handarbeit" aller Teile keine gescheite Qualität in vernünftiger Bauzeit zusammen bekam! Dann kam Henry Ford.
 
Die Autos von Faller haben zwar einen Antrieb und eine Lenkachse, aber alle LEDs muss man wieder selber einbauen und verlöten.
 
Ein Elektronik-Freund, der bei Bosch arbeitet, hat immer mit dem Kopf geschüttelt und als ersten "Industrialisierungsansatz" Flex-PCBs" vorgeschlagen. Einen Standard-Kabelsatz z.B. für Busse. Wohl doch nicht so einfach umzusetzen.
 
Ein anderer Freund hat sich einen 3D-Drucker gekauft und fertigt jetzt bestimmte 1:87 Auto-Chassis "in Kleinserie" und erstmals (!) gibt es feste Plätze und Maße für die Ladebuchsen, den Motor, das Getriebe und zum Verlegen der Kabel und alles in wiederholbarer "Produktionsqualität". Das Messer, mit dem erst ein Auto "gefügig" gemacht werden musste, wird nun ein paar Stunden weniger eingesetzt. Ein Fortschritt.
 
Aber es bleibt immer noch zuviel Handarbeit. Sicher gibt es Modellbauer, die genau das lieben, ich messe mich immer daran, wieviel Meter Gleis oder Strasse ich verlegt bekommen habe, um meine im Bau befindliche Anlage weiter zu bringen.

Viessmann verfügt seit der Übernahme von Kibri vor 10 (?) Jahren über eine Menge Lizenzrechte an diversen 1:87 Autos und vor einiger Zeit hatte man wohl eine unternehmerische Fragestellung aufgeworfen, was man mit diesem Potenzial an Autos denn anstellen könnte?!

Was man von dem Youtube Video zu Viessmann sagen kann, ist, dass sie es mit den Autos selbst anders gemacht haben als alle bisherigen Ansätze, die mir bekannt sind: die Platine mit aller Elektronik als Chassis. Alles Unterflur. Genial!

Alle üblichen LEDs verkabelt und ansteuerbar inkl. Abstandssteuerung so wie wir es kennen. Man kann das Auto aus der Verpackung nehmen und losfahren. Preise offenbar 50% einer Märklin Lok.

Man könnte zukünftig Sattelschlepper bekommen und fahren mit leerer Ladefläche.

Aber: das CarMotion System wird mir trotz Interesses, diese Autos "fertig"  zu kaufen, stets "verschlossen" bleiben, wenn es nicht gelingen könnte, ein Kit herauszubringen, der OpenCar- und einer der DC-Car-kompatibel ist! Auf den Handsender werde ich nicht umsteigen. Die schönen Autos bräuchten einen Digital-Decoder mit Funk-Empfänger (bei OpenCar). Car Systeme gibt es am Markt einige, was fehlt waren bisher "industriell" gefertigte Autos, die out-of-the-box ready-to-run sind. So wie die von Viessmann. Müsste die Absatzchancen deutlich vergrößern.

Mal sehen, was diese ziemlich innovativen Viessmänner daraus machen, sonst wäre es schade ....

Any comments?

Schöne Grüße

Thies

Norbert Kuhn:
Hallo Thies,

in der von Dir erwähnten Neuvorstellung, war die Rede davon, dass das ein Basic System ist. Kommt da vielleicht noch ein Profi System?
Da die Fahrzeuge sich über eine IR Fernsteuerung bedienen lassen, könnte ich mir vorstellen, dass dies auch mit IR Dioden, die neben der Straße oder in Gebäuden eingebaut sind, funktioniert. Natürlich nur mit dem entsprechenden Sender.
Warten wir einmal ab, bis die ersten Artikel ausgeliefert sind.
Es ist auf jeden Fall ein intressantes System, und bedient die Modellbahner die mit Micro Elektronik nichts am "Hut" haben und doch beleuchtete Fahrzeuge haben wollen.

carlosenior:
Guten Morgen beisammen,

ja, ich hab's auch nebenbei verfolgt. Ich find's prima, dass Viessmann hier einsteigt. Trägt in jedem Fall dazu bei, Car-Anlagen weiter zu etablieren auch mit Blick auf Open-Car und DC-Car, denen diese Art Konkurrenz aber, so meine Hoffnung, nicht wehtut. Das Gegenteil soll der Fall sein!

Für mich persönlich ist's eher nix, ich brauche Fahrzeuge primär der Epochen III. Und, wir basteln ja auch gerne ... halt mehr und mehr mit optischen Hilfen  8). Und womöglich tut sich in Zukunft doch mehr in Richtig fertig konfigurierte Fahrzeuge.

Was ich im Moment aber nicht nachvollziehen kann, wie die Viessmann-Fahrzeuge auch rückwärts fahren sollen ... auch bei sehr stabiler Lenkachse. Wobei .... braucht man ja wirklich nur sehr selten.

Schönen Sonntag beisammen

Ralf Schröder:
Hallo zusammen ,
Es wird auf jeden Fall eine interessante Sache . Es eröffnen sich ja ganz andere Möglichkeiten diverse Spielereien zu nutzen . Ich erinnere mal an die ersten Versuche vom Faller Car System , wie die belächelt wurden und mittlerweile gibt es vieles auch zum Umbau , für eigene Fahrzeuge .
Den Weg den Viessmann eingeschlagen hat finde ich sehr gut  und interessant . Man wird sehen was da in nächster Zeit noch an Zubehör auf dem Markt auftaucht , es sollte anzunehmen sein , das es die Teile auch irgendwann einzeln zu kaufen geben wird .
Preislich sehe ich da keinen Unterschied zu etablierten Firmen . Als komplette Komponente ist das Fahrzeug eher günstiger , da man ein fertiges Produkt bekommt .
Lassen wir uns also mal überraschen was da noch kommt .

S.Dankwardt:
Hallo zusammen

Überrascht hat mich das nicht.
Wer sich mehr dafür interessiert kann die Entwicklungen hier ein weinig verfolgen:

http://wiki.dc-car.de/index.php?title=Entwicklung_bei_den_Car-Systemen
oder
http://www.modellbau-wiki.de/wiki/Vergleich_der_Carsysteme_im_Modellbau

Für die "neuen" ist es einfach auf vorhandenen Kenntnisse aufzusetzen.
In den 80zigern gab es aus Mönchengladbach bereits ein Car-System. (vor Faller)
Leider ist der Firmeninhaber bei einem Autounfall umgekommen und so ist das alles wieder in Vergessenheit geraten. Lenkung aus Metall geätzt. Antrieb mit Gummiriemenübersetzung.

Das Car-Systeme rückwärtsfahren können hatte eine Herr Bauerfeind bereits veröffendlicht.
Das auch ohne Randsteine, die die Räder in der Spur halten.
Aber es ist halt nicht serienmäßig zu machen, da die Straßen speziel aufgebaut sein müssen.

Bei einem DC-Car Treffen hat einer ein Fahrzeug vorgeführt, das auf "normalen" Straßen auch rückwärts um die Kurve fahren konnte.
Aber auch das ist nichts für die Serienproduktion.

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