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Win-Digipet - deutsche Foren => Win-Digipet allgemein => Thema gestartet von: Leonhard Heil in 05. März 2006, 14:43:53

Titel: Lenz Zentrale
Beitrag von: Leonhard Heil in 05. März 2006, 14:43:53
Hallo zusammen,

Nach einiger Zeit des Mitlesens, habe ich mich nun auch im Forum angemeldet um auch gleich mein erstes Problem los zu werden. Erst aber mal zu meiner Person.
Ich betreibe das Hobby Eisenbahn nun schon seit 40 Jahren und habe mich Anfang 2005 dazu durchgerungen meine Anlage Digital mit einem PC zu steuern. Da ich schon seit den frühen 90'er mit Lenz die Anlage ausgerüstet hatte würde dieses System weiterverwendet.
Nun aber zu meinem Problem. Ich habe des öfteren Probleme mit dem Punktgenauen anhalten. Dazu habe ich mir auch schon eine Diskussion hier im Forum durchgeschaut. Leider brachte das alles keinen richtigen erfolg.
Daher dachte ich daran zwei Lenzzentralen LZV100 zu nutzten, die sich die Steuerung teilen ( eine Für Lok und die andere für Rückmelder und Weichen ). Hat Jemand hiermit schon Erfahrungen gesammelt, geschweige denn es ist mit der WDP9.0 Version möglich ?

Bin auf viele Antworten gespannt.

Gruß aus den Norden.

Leonhard    
Titel: Re: Lenz Zentrale
Beitrag von: Christian Richter in 05. März 2006, 15:20:41
Hallo Leonhard,
endlich wieder ein Lenz-Modell-Eisenbahner .
Herzlich willkommen im Forum .

Das Problem, alles mit einer LVZ zu machen habe ich auch. Desshalb habe ich mir das Update9.1 von WDP raufgespielt und 2 Zentralen angeschlossen. Mit Lenz mache ich die Rückmeldung und die Loksteuerrung. RocoDigitalzentrale mit Lenz Interface die Magnetartikel. Es klappt prima. Ist die Rocobox mit anderen schalten von Fahrstraßen beschäftigt; stoppt die Lok punktuell, weil die Leitung für die Rückmelder und die Loksteuerrung frei ist.
Beachte aber bitte, dass es keine elektrische Verbindung zwischen den Zentralen gibt ---> Sonst sind beide  DEFEKT.
Die Digitalsysteme dürfen NUR mit den COM Kabeln am Rechner verbunden werden. Also vor dem Einschalten  (genau alles durchgehen)
Außerdem benötigst Du an der RocoDigiBox eine Lokmaus am Master- und das Interfce an den SlaveAnschluß. Sonst geht die RocoDigiBox nicht.

Ich kann Dir nicht sagen wie die Funktion mit den USB Interfaces von Lenz und Update9.1 WDP ist. Denn ich habe nur die Seriellen Interface von Lenz.
Aber im Forum werden die Probleme mit USB schon behandelt.

Ich hoffe, ich konnte Dir Meine Erfahrungen rüberbringen und wünsche Dir einen schönen Sonntagnachmittag
mfG
Christian aus Berlin  
Titel: Re: Lenz Zentrale
Beitrag von: Frank Mondorf in 05. März 2006, 22:10:41
Hallo Leonhard,

herzlichen Glückwunsch zu der weisen Digitalsystem-Entscheidung. Besonders die Bussysteme der Lenz-Steuerung sind sehr performant und die Datenpakete äußerst effizient genutzt. Der LS 150 ist der einzige Decoder der in unserem Verein noch nie durchgebrannt ist, und ohne Modifikation unsere alten Roco Stromfresser schaltet.

Ich habe 2 Lenz Zentralen jeweils Fahren bzw. Schalten an einer großen Vereinsanlage mit 9.1 getestet. Mit der Doppelkonstellation konnte ich keine Vorteile oder Nachteile bei ca 200 MA, ca 150 RM und 30 Zügen bzgl. unserer Standardkonfiguration mit einer Lenz Zentrale erkennen. Mit 2 Interfaces 101F plus USB an einer Zentrale stieg die CPU Auslastung jedoch an.

Das kannst Du nicht ganz auf Deine Anlage übertragen, da mein Verein die Rückmeldungen mit HSI und S88 macht. Ich will so bald wie möglich mit Lenz Rückmeldung testen , weniger weil diese in einem kleinen Teil der Gesamtverarbeitungskette (bei Lenz nur 30 ms für  Adressierung aller RMDec + 2 ms je RM-Decoder der was zu Melden hat ) im Punkto Geschwindigkeit  dem  S88 überlegen ist, sondern eher weil eine geschirmte 2-adrige Leitung  mechanisch und elektromagnetisch stabiler als das jetzige Flachbandkabel ist. Dazu muss ich jedoch noch die vorhandenen S88 entsprechend adaptieren – geplant sind acht S88 über einen Blücher – Buskonverter anzuschließen.

Derzeit beobachte ich die Brutto Reaktionszeit (Rückmeldung bis Lokbremsbefehl an Lok gerät bei 30 anfordernden und 10 fahrenden Zügen) auf unserer Anlage am Haltkontakt von etwa einer Sekunde, an deren Zusammensetzung sehr viele Verarbeitungsschritte und Übertragungswege in Digitalsystem und PC beteiligt sind.

Punktgenaues Halten ist damit zumindest aus HPII kaum zu erreichen. In einer Sekunde ist eine H0-Lok bei 40 km/h (HPII) bereits 12cm, (bei 160 km/h bereits 48 cm) weiter gefahren. Allein diese Strecke ist so variabel wie die Rückmeldungsverarbeitungszeit selbst. Hinzu kommen motortemperaturabhängige Abweichungen beim Bremsweg  (aus HPII oft mit 30cm empfohlen, aus 160 km/h dann das 16 fache) die sich zwischen kalter und warmer Lok oftmals bis zu Faktor 2 unterscheiden, und dann noch  unterschiedliche Überstände der Loks vor der ersten stromabnehmenden Achse. Der Bremsweg kann ggf. bei günstiger Decoder-Lok-Anpassung  mit lastgeregeltem Decoder oder der konstanten Bremsweg Funktion eine neuen Lenz-Decoders stabilisiert werden.

Die Frage ob eine Zentrale für ausschließliche oder vorwiegende Verwendung zur Rückmeldung die Reaktionszeit im PC positiv beeinflusst halte ich für sehr klug und werde versuchen hier Antwort aus der WDP Entwicklung zu erhalten.

Grüße
Frank
 
Titel: Re: Lenz Zentrale
Beitrag von: Bruno Hinze in 06. März 2006, 19:56:14
Hallo Frank,

unabhängig von dieser interessanten Diskussion kann ich deine Vermutung
am Ende des vorletzten Absatzes nur bestätigen.

Mit dem lastgeregelten LE 1035 ( sicher auch mit dem Nachfolger ) und
der Funktion " konst. Bremsweg " fahren bei mir z.Zt. 6 Loks an einer
LZV 100 und punktgenaues Halten (plus / minus < 1 cm) ist bisher kein
Problem.

Ich hoffe, daß dies auch bei weiterem Ausbau so bleibt.

Die Diskussion über mehrere Zentralen werde ich aber mit Interesse
verfolgen.

Gruß aus Düren

Bruno  
Titel: Re: Lenz Zentrale
Beitrag von: Frank Mondorf in 06. März 2006, 22:55:07
Hallo Leonard, Bruno,

nach Rücksprache mit Herrn Herzog und unter Auswertung seiner und meiner Erfahrung Lenz und WDP möchte ich noch folgendes nachtragen. Ich gebe noch zu Bedenken, da wir uns bei Verwendung des  Lenz-Systems  jetzt – es sein denn man betreibt eine sehr große Anlage auf der sehr viele Züge gleichzeitig fahren – auf theoretischem Terrain befinden.
   
Für WDP spielt es fast keine Rolle, ob es aus seine RM aus einer separaten Schnittstelle liest, oder seine Lok-Befehle bzw. MA-Befehle in separate Schnittstelle schreibt. Nur Fast keine Rolle, da das Ansprechen der jeweiligen Schnittstelle in seiner konfigurierbaren Häufigkeit ja auch ein wenig Zeit braucht. Deswegen würde ich als ersten Schritt bei der Verwendung mehrerer Zentralen an einer Anlage nur die Rückmeldungen über ein separates Digitalsystem laufen lassen, um die Möglichkeit zu haben hier das Einlese-Intervall auf hohe Aktualität (z.B. 100 ms) zu setzen, während das Fahr- und Schaltdigitalsystem nur selten gelesen werden muss (z.B. alle 1000 ms).

Der wesentliche Performance-Gewinn der durch dedizierte erreicht wird, ist eine Parallelisierung  der Verarbeitung in den Zentralen, die z.B. die Aufbereitung von RM für die PC Schnittstelle und die Aufbereitung von Lok- bzw. MA-Befehlen für den oder die DCC-Spannungen kann gleichzeitig erfolgen. Ab welcher Lastannahme (Anzahl Rückmeldungen plus Befehle/Sekunde bzw. Anlagengröße) dieser Effekt eine Rolle spielt kann Euch eigentlich nur Lenz beantworten.

Die reinen Bussystemleistungen bei Lenz sind wie gesagt sehr hoch. Das XPressNet soll ca 300 Transaktionen je Sekunde abwickeln können (und lässt damit das vielgerühmte LocoNet zumindest in den handelsüblichen Implementierungen weit hinter sich), der RS-Bus  ca 7.500 RM-Module  adressieren und 500 RM-Module / Sekunde auslesen können, und das reine DCC-Signal transportiert - wenn die Möglichkeit auf Adresse 0 eine Gleichstromlok zu fahren abgeschaltet ist - die DCC Befehle mit ungefähr 6KBit, und damit deutlich schneller als mir bekannte Multiprotokoll-Systeme.

Lange Rede – kurzer Sinn: Ich glaube rein aus Performance-Gründen braucht hier noch keiner 2 Lenz-Zentralen. Auch auf der Anlage des Pulheim-Frechener-Eisenbahnvereins konnte ich wie gesagt keine Steigerung von HSI+1*Lenz nach HSI+2*Lenz feststellen. Wenn ich praktische Ergebnisse hab ob HSI+1*Lenz oder 2 * Lenz gegenüber 1*Lenz   bereits auf der Pulheimer Anlage die Reaktionszeiten verbessern kann, werde ich sie hier bekannt geben.

Toll ist das man so was alles mit WDP 9.1 einfach ausprobieren kann. Aber bitte : Ruhig mal Lenz fragen (auch wenn der Hotline Mitarbeiter u.U. ins Schwitzen gerät), und bitte auch mir mitteilen wie groß die Anlagen denn sind. Mit der Kombination Windigipet und Lenz-Digital hat man auf jeden Fall ein hochperformantes Modellbahnsteuerungssystem.

Grüße
Frank
 
Titel: Re: Lenz Zentrale
Beitrag von: Leonhard Heil in 13. März 2006, 20:07:50
Hallo Frank,

Entschuldige die späte Antwort, doch ich habe alle Möglichkeiten der WDP9.1 ausprobiert, und bin immer zu dem selben Ergebnis gekommen. Sobald bei mir 8 Lokomotiven gleichzeitig fahren ( Zugfahrten ), kommt es ab und zu zu Fehlern beim Anhalten der Lokomotiven ( Überfahren von Kontakten ). Dieses fällt extrem auf, wenn eine Fahrstrasse gerade gestellt wird. Da ich jetzt nach 3 Monaten Suchen und Testen keine Lösung gefunden habe, werde ich in der nächsten Woche eine zweite Zentrale Einbauen.
Bei mir tummeln sich zur Zeit 110 Rückmelder und, ich will nicht genau fest legen da ich nicht an der Anlage sitze, ca 40 Weichen.
Ich werde aber auf alle Fälle, egal ob postives oder negatives Ergebnis, berichten.

Gruß

Leonhard  
Titel: Re: Lenz Zentrale
Beitrag von: Hartmut Schäfer in 15. März 2006, 08:07:47
Hallo Frank,
habe grade aufmerksam Deine Beiträge gelesen und möchte meine Erfahrung schildern. Vorab: ich habe WinDigipet9.1 zusammen mit der neuen USB-Schnittstelle und der LZV Ver 3.5 im Einsatz. 96 Rm-Kontakte und so 25 Weichen sind aktiv. Es sind so 11 Bahnhofsgleise geschaltet und insgesamt sind 8 Loks auf der Anlage. Ich habe seit kurzem den ZFA aktiv, der immer so zwischen 3-5 Züge am laufen hält .. also schaltet.
Meine Beobachtung ist folgende: es gibt so Phasen, da läuft alles so 15 Min echt ohne Probleme. Die Loks halten alle vor dem Signal und fahren alle sauber wieder an. Es ist richtig top. Nur dann kommt die Situation, daß eine Lok am Ziel angekommen ist, die Fahtstrasse ist aufgelöst und am Startsymbol ist die Lok-Nr. noch eingetragen. Oder die Fahrstrasse ist ausgeleuchtet, die dazugehörende Lok fährt aber nicht los. Ruft man den Lokcontrol auf, ist Fahrstufe gleich 0. Zur Problemlösung überlege ich, ob ich mir nicht noch einen 2.Booster zulegen soll. Weil bei 5 Zügen gleichzeitig kann es ja schon eng werden. Dagegen spricht aber die Logik: entweder es läuft immer schlecht oder eben gut. Bei mir läuft es wie gesagt 15 Minuten gut .. und dann muß ich manuell eingreifen. Die CPU -Auslastung im PC dümpelt immer so zwischen 30 und 60 % hin und her.
Ob da ein Booster weiterhilft?
Schöne Grüße
Hartmut  
Titel: Re: Lenz Zentrale
Beitrag von: Dietloff in 15. März 2006, 08:38:48
Hallo Hartmut,

In Antwort auf:
Nur dann kommt die Situation, daß eine Lok am Ziel angekommen ist, die Fahtstrasse ist aufgelöst und am Startsymbol ist die Lok-Nr. noch eingetragen. Oder die Fahrstrasse ist ausgeleuchtet, die dazugehörende Lok fährt aber nicht los.  



Das liest sich eher nach einem Konfigurationsproblem bei Fahrstrassen. Was 'sagt' denn der Inspektor, wenn die Lok nicht losfährt?

Gruß
Rüdiger


 
Titel: Re: Lenz Zentrale
Beitrag von: Frank Mondorf in 15. März 2006, 15:57:53
Hallo Hartmut,

Du schilderst hier mindestens 2 Probleme, die am wahrscheinlichsten die Konfiguration der Fahrstrasse, der Lokdaten oder allenfalls aus fehlerhaften RM der Anlage stammen könnten. Bitte Rüdigers Frage Beantorten und am besten gleich wenn eins auftritt die Ursache z.B. durch Einzelabruf der fehlgegangenen Fahrstrasse herausfinden.

Das ist bestimmt kein Hardware Problem des Digitalsystems.
Bin gespannt ob Du Ursache findest,
Frank