Seite drucken - Roco 59300

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Win-Digipet - deutsche Foren => Stammtisch => Thema gestartet von: Horst Lawall in 26. Mai 2006, 10:46:31

Titel: Roco 59300
Beitrag von: Horst Lawall in 26. Mai 2006, 10:46:31
Hallo zusammen
Habe einen Posten Roco-Loks 59300 (Playtime) günstig erworben, für 19,95 Euro/Stück. Die Maschine ist nicht gerade schön, ich denke aber, dass man da einiges draus machen kann. Die Fahreigenschaften haben mich jedenfalls überrascht, und die eingebaute Technik ist nicht vom Schlechtesten.
Was mich besonders neugierig gemacht hat, ist die Decoderplatine von hke, die zu verschiedenen Modi kompatibel ist. Meiner Vermutung nach sind darauf noch mehr Funktionen implementiert, die aber nicht alle in der beiliegenden Anleitung dokumentiert sind. Nicht benutzte Anschlüsse deuten darauf hin. Hke selbst hält sich auf meine Anfrage hin etwas bedeckt.

Hat bereits jemand von euch Erfahrungen mit dieser Lok allgemein und speziell zum Decoder?

Mit freundlichen Grüßen aus Rheimhessen
Horst
 
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Jürgen Gräbner in 26. Mai 2006, 11:53:05
Hallo Horst,

hier werde ich speziell zum Thema nichts sagen können. Allgemein würde ich aber sagen, dass Anfragen dieser Art immer besser zu beantworten sind, wenn auch die Baureihe genannt wird. Die wenigsten werden alle Artikelnummern im Kopf haben  
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Horst Lawall in 26. Mai 2006, 12:55:38
Hallo Jürgen,

das ist ein Elok- Modell der Baureihe 120. Roco nennt diese Reihe "Playtime", also in erster Linie für Kinder zum Spielen gedacht. Deshalb ist auch alles sehr robust ausgeführt. Aber wie bereits gesagt, steckt eine ganz passable Technik darin, die ich mir jetzt einmal unter die Lupe genommen habe.

Schöne Grüße
Horst  
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Horst Lawall in 28. Mai 2006, 12:22:31
Hallo Modellbahner,

möchte Euch neugierig machen. Deshalb hier noch ein paar Daten zur Roco 59300:

5-poliger Motor, schräg genutet, Schwungscheibe, mittig angeordnet. Antrieb auf alle 4 Achsen über Kardanwellen und Getrieben. Alles sitzt in einem schweren Gussrahmen. 2 Haftreifen. Flüsterschleifer.
Sauber verarbeitete Elektronic, HKE-Decoder mit Lastregelung , Lampenschaltung, Rangiergang.
Zur Zeit günstig zu haben für ca. 19,00 Euro.

Mich interessiert wie gesagt im Moment der HKE-Decoder, bei dem offensichtlich noch einige Anschlüsse brach liegen. Kennt sich jemand von Euch mit Decodern aus, speziell mit solchen der Firma HKE?

Schöne Grüße aus Rheinhessen
Horst  
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Kalle in 28. Mai 2006, 13:05:44
Hi Horst,

meinerseits auch ein herzliches Willkommen.

Betreffend HKE-Dekoder, guckst Du hier:

http://www.hkegmbh.com/modelrailway/german/download.htm

http://www.hkegmbh.com/modelrailway/german/about.htm

Vielleicht mal unter Download die PDF-Datei des entsprechenden Dekoders herunterladen und lesen.
 
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Gian Bott in 28. Mai 2006, 14:46:17
Hallo Karl,

In Antwort auf:

Betreffend HKE-Dekoder, guckst Du hier:
http://www.hkegmbh.com/modelrailway/german/about.htm


Sehr interessanter Link, besonders der Einleitungstext. Wenigstens eine Firma die im Sinne der Kunden und im eigenen Interesse reagiert und eingesehen hat, dass es bereits zuviele Digital-System-Firmen auf dem kleiner werdenden Markt gibt. Leider wollen das gewisse Modellbahnhersteller einfach nicht einsehen - lieber rote Zahlen schreiben anstatt diesen Markt den etablierten Digitallieferanten zu überlassen (ich denke da vor allem an die Systeme von ESU, Lenz, ZIMO, Rautenhaus und MÜT).

mit freundlichen Grüssen

Gian
 
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Kalle in 28. Mai 2006, 15:18:15
Hi Gian,

soweit ich den Text lesen kann werden Lokdekoder weiterhin auch an Neukunden verkauft.
Wenn die Firma auch an "Neukunden" keine "Digitalgeraete" mehr verkauft, so werden die "Altkunden" nicht im Stich gelassen und weiterhin versorgt, trotz der bezeugten Unrentabilitaet ihrer MoBa-Digitalsparte.
Denke mal, dass die oesterreichischen Zimo- und Tran- Dekoder in der Qualitaet und Funktionen denen mindestens ebenbuertig sind, (wenn vermutlich die hke-Dekoder womoeglich nicht sogar von denen hergestellt wurden und werden   ).
 
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Horst Lawall in 28. Mai 2006, 15:43:04
In Antwort auf:

Betreffend HKE-Dekoder, guckst Du hier:

http://www.hkegmbh.com/modelrailway/german/download.htm

http://www.hkegmbh.com/modelrailway/german/about.htm

Vielleicht mal unter Download die PDF-Datei des entsprechenden Dekoders herunterladen und lesen.
   



Hallo Karl,

Habe natürlich diese Hke-Seiten auch schon besucht, aber den speziellen bei der Roco 59300 eingebauten Decoder dort nicht gefunden.
Habe auch schon Kontakt mit Hke aufgenommen. Leider wollen die Leute aber nicht so richtig rausrücken und verweisen an die Firma Roco, die nun für die techn. Dokumentation zuständig sei. Von dort bekomme ich aber keine Antwort.

Schöne Grüße aus Rheinhessen,
Horst  
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Kalle in 28. Mai 2006, 17:55:46
Hi Horst,

In Antwort auf:
Habe auch schon Kontakt mit Hke aufgenommen. Leider wollen die Leute aber nicht so richtig rausrücken und verweisen an die Firma Roco, die nun für die techn. Dokumentation zuständig sei. Von dort bekomme ich aber keine Antwort.



so kann es evtl. sein, wenn die Urheberrechte bei der "alten" Firma Roco liegen. Juristisch gesehen gibt es diese nicht mehr und die "neue" Firma heisst eben anders, auch wenn diese das Logo nutzt.
Als Trost bleibt Dir eigentlich dann nur noch, dass die Modelle sehr preisguenstig waren und funktionstuechtig sind

Vielleicht kannst mal selbst oder mit einem "elektrisch" bewanderten Bekannten, mit der MS und einem Messgeraet bewaffnet, die Funktionen der unbenutzten Pads herausfinden.
 
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Kurt Prosch in 28. Mai 2006, 18:25:25
Hallo Gian,

leider habe ich bei den, von Dir als "etablierte" Digitallieferanten bezeichneten Firmen auch so meine Probleme. Die Fa. Lenz z.B.  hat mir vor Jahren eine Zentrale, Booster u. einen Handregler verkauft, dessen Update heute nicht mehr möglich ist, schlicht und einfach.
Damals hat die Anlage mehrere hundert DM gekostet, heute soll ich die Teile auf den Müll werfen, weil man keinen Hardwareupdate mehr liefern will? Hallo!!?? Irgendwo habe ich mal gelesen, dass nach deutschem Recht eigentlich Service und Ersatzteilversorgung für 10 Jahre gewährleistet sein muss, meine Teile sind gerade mal 5 oder 6 Jahre alt.
Natürlich weiß ich, dass die Computerwelt schnelllebig ist und man allerhand tun muss um im Geschäft zu bleiben, aber doch nicht auf dem Rücken von Modellbahnern, die nun wirklich nicht nur aus Lottgewinnern oder hochdotierten Pensionären bestehen.
Was ESU in Verbindung mit Märklin treibt ist ja auch fragwürdig, aus Verbrauchersicht natürlich. Andererseits halte ich Märklin heute ein völlig incompitentes Management vor; das darf ich deswegen, weil ich sehr viel Geld in ein System investiert habe das scheinbar unfähig ist, sich innovativ auf dem Weltmarkt zu behaupten. Genau das haben aber die Herren aus dem Hause Märklin immer versprochen.
Die Frage ist doch, welches Vertrauen darf man kleineren Firmen noch entgegenbringen, wenn die großen uns schon dermaßen im Stich lassen? Ich bin heute beim vierten Digitalsystem gelandet: Zuerst Lenz, dann, weil Lenz keine erkennbaren Vorschritte avisierte,
Umstieg auf Märklin und damit erst recht der Griff in die Tonne, dann I/B was keiner weiteren Erklärung bedarf, jetzt TAMS, die neue Zentrale ist seit über zwei Wochen zur Reparatur, weil, wie TAMS selber zugibt, der USB Kontakt nicht funktioniert, man weis nicht warum, aber leider gibt es derzeit keine neue Zentrale?! Na ja!  

Gruß Kurt  
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Horst Lawall in 30. Mai 2006, 01:35:18
Hallo zusammen,

so wie die Sache aussieht, werde ich mich wohl selber daran machen müssen, tiefer in die Materie einzudringen. Das hatte ich ja auch vor.

Nur brauche ich dazu einige Hilfsmittel. Deshalb die Frage an erfahrene Decoder- Bastler: Welche Einrichtung könnt ihr mir empfehlen, um die verschiedensten Decoder auszulesen und neu programmieren zu können? Intellibox? ESU-Lokprogrammer? Oder gibt es noch bessere Möglichkeiten?

Schöne Grüße aus Rheinhessen
Horst  
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Willi Korf in 30. Mai 2006, 14:36:11
Hallo Horst,
sehe hier mal nach: http://www.stp-software.at/  
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Jürgen Gräbner in 31. Mai 2006, 07:48:58
Hallo Horst,

vorab, der Tipp von Willi (unter dem angegebenen Link findest Du die Software P.F.u.Sch.) ist gut. Aber: Der in der 59300 verbaute Decoder ist ein reiner Motorola Decoder. Daher wird die Software die CV´s des Decoders nicht auslesen können (der Decoder ist auch nicht als Vorlage in P.F.u.Sch enthalten). Um aber überhaupt die Software nutzen zu können ist eine entsprechende Zentrale (zum Beispiel IB) nötig.
Übrigens, ich habe auch 2 von den Lokomotiven bestellt, ich brauchte nämlich 2 5polige Motoren, die einzeln mehr als die ganze Lok kosten. Ich hoffe die Loks kommen bis zum WE  
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Horst Lawall in 31. Mai 2006, 13:46:07
Hallo Jürgen,
woher nimmst du die Gewissheit, dass es sich hier um einen reinen Motorola-Decoder handelt? Meiner Meinung nach ist das ein Multi-Protokoll-Decoder, denn dieselbe Maschine gibt es auch in Gleichstromausführung unter der Nummer 53300.
 Zum Auslesen und Programmieren überlege ich immer noch, was ich mir anschaffen soll. Manche Modellbahner raten zur Intellibox. Andere stehen der IB aber auch wegen mancher aufgetretenen Fehler kritisch gegenüber.
Beim ESU-LokProgrammer weiß man nicht so genau, mit welchen Decodern anderer Fabrikate er auch noch zurecht kommt. Auf Vielseitigkeit lege ich halt großen Wert.
Oder etwa P.F.u.Sch.? Willi oder Jürgen, kennt ihr das Programnm genauer?

Schöne Grüße aus Rheimhessen
Horst  
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Jürgen Gräbner in 31. Mai 2006, 14:00:35
Hallo Horst,

Woher nehme ich die Gewissheit?
Von Dir kenne ich den Hersteller des Decoders, von Karl den Link zum Hersteller.
Auf der Herstellerseite finde ich 2 MM und 2 DCC Decoder. Einen Multiprotokolldecoder habe ich da nicht gefunden. Ich hoffe zwar, dass es sich um Multis handelt, denn dann würde ich die evtl. sogar weiternutzen, aber ich befürchte, es sind einfache MM Decoder.
Sobald ich die Loks habe, kann ich Dir näheres sagen.

Ich benutze das Programm P.F.u.Sch seid einiger Zeit. Die Einstellung der Decoder (Funktionsmapping, Lastregelung, Geschwindigkeitsregelung etc.) sind damit traumhaft einfach. Außerdem hat man (wenn man die Vollversion kauft) eine super Fahrzeugdatenbank, in der alle CV Parameter gespeichert sind.  
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Horst Lawall in 31. Mai 2006, 16:46:20
Hallo Jürgen,

 wie ist das mit P.F.u.Sch? Da blicke ich noch nicht ganz durch. Es handelt sich doch um eine reine Software?
 Dann brauche ich ja in jedem Fall auch noch ein Basisgerät, das sich an den Computer anschließen lässt?

Also doch die Intellibox! Würdest Du mir die trotz einiger negativer Beurteilungen empfehlen können? Passt das Gerät zu vielen Decoder-Formaten? Ich frage das, weil ich mir ja vorgenommen habe, die verschiedensten Systeme auszuprobieren.

Schöne Grüße aus Alzey
Horst    
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Jürgen Gräbner in 31. Mai 2006, 17:05:36
Hallo Horst,

zunächst mal vorab: Gerade sind die Loks angekommen. Die Decoder sind tatsächlich Multiprotokollfähig und können von einer entsprechenden Zentrale ausgelesen werden. Und sind wir gleich beim nächsten Thema. Richtig P.F.u.Sch ist eine reine Software. Um diese nutzen zu können muß man eine Zentrale haben, die auf der einen Seite mit dem PC kommuniziern kann und auf der anderen Seite die CV Programmierung der DCC Decoder beherrscht. Die IB wäre eine Möglichkeit. Aber wirklich empfehlen möchte ich in der heutigen Zeit dieses Gerät nicht mehr. Es gibt zwar etliche Moba Besitzer, die mit der IB keine Probleme haben, aber leider gibt es etliche andere (wie ich auch), die mit Resets zu kämpfen haben.
In den Einstellungen von P.F.u.Sch sind aber noch andere Zentralen enthalten, siehe Anhang.
Man könnte Mutmassen, dass auch die neue Zentale von Tams mit der Software arbeitet, wenn man in P.F.u.Sch "Intellibox" einstellt. Zumindest war der Betrieb von WDP V9.0 mit der Tamszentrale möglich, wenn in WDP "Intellibox" eingestellt war. Dies müsste aber jemand verifizieren, der die Zentrale hat.  
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Horst Lawall in 01. Juni 2006, 00:55:18
Hallo Jürgen,

habe mir jetzt einmal den ESU-Lokprogrammer bestellt, der ja bereits USB-Kabel und Basisgerät enthalten soll. Mal sehen, was sich damit machen lässt, welche Decodertypen der ansprechen kann. Ein reines Softwareprogramm nutzt mir im Moment wenig, da ich noch kein eigentliches Verbindungsgerät habe.

Nach der Beschreibung zu urteilen, soll der ESU-Programmer ja ziemlich vielseitig sein. Schau´n wir mal!

Schöne Grüße
Horst                
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Horst Lawall in 01. Juni 2006, 23:55:24
Hallo zusammen,

als Antwort auf mein Bitte an die Firma HKE nach Unterlagen für den Decoder wurde mir mitgeteilt: "Leider können wir Ihnen die Informationen nicht zur Verfügung stellen, da dies gegen die Vertragsgrundlage mit der Roco Modelleisenbahn GmbH verstößt!"

Und von Roco bekam ich die Antwort:"der Platinendecoder für die 59300 wurde von der Bauteil-Ausstattung und der dafür eingerichteten Software für den Motorola-Digital-Einsatz bewußt einfach konzipiert. Eine weitere Verbesserung der AC-analog-Fahreigenschaften ist über Parametereinstellungen leider nicht möglich." - keine weiteren Unterlagen!

Also müssen wir uns selbst an die Forschungsarbeit machen.

Schöne Grüße
Horst
 
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Gian Bott in 02. Juni 2006, 09:11:48
Hallo Horst,

Leider einmal mehr eine Bestätigung meiner These, Loks nur mit Schnittstelle (8 oder 21-polig) auszuliefern, wie es im DC Bereich Standard ist, damit jeder MOBA'ner seinen Decoder seiner Wahl einsetzen kann. Die Fa. HAG ist nach vielfachem Kundenwunsch aktuell dabei, neue Loks mit einer 21-poligen Schnittstelle auszurüsten, wo dann z.B. ESU und Trixdecoder hineinpassen, wenn man die Analogplatine entfernt hat. Einfach und Sauber!

Begründung: Jeder Hersteller setzt den für ihn am billigsten erhältliche Decoder ein, der die minimalsten Anforderungen an die Fahreigenschaften erfüllt, d.h. er muss die Lok mindestens Vor- und Rückwärts bewegen und das Licht schalten. Wie das aussieht, ist den Herstellern leider egal. Feine Fahreigenschaften wie mit guten aber nicht billigen Decodern möglich wäre, gibt es so leider nicht.

Will das ein MOBA'ner, ist er gezwungen, den eingebauten Decoder auszubauen und einen besseren Decoder einzubauen, d.h. er bezahlt den Decoder 2 mal.

Mit dieser "Decoder-Politik" gewinnen die MOBA Hersteller sicher frustierte Kunden und beklagen sich dann über fehlende Umsätze und setzen für die Digitaltechnik falsche Zeichen, wenn eine analoge Lok (ohne Decoder, AC mit Umschaltrelais) schöner läuft wie eine digitale Lok mit eingebautem Billigstdecoder.

Trotzdem bin ich von der Digitaltechnik seit 20 Jahren restlos begeistert und würde nie mehr auf Analog zurückgehen, aber ich verwende keine "Billigdecoder" und auch kein "Billigsystem".

mit freundlichen Grüssen

Gian          
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Jürgen Gräbner in 02. Juni 2006, 09:56:46
Hallo Gian,

im Prinzip stimme ich mit Dir überein. Ich kaufe nur ungern Lokomotiven mit eingebautem Decoder. Daher kommen mir auch keine Märklinlokomotiven auf die Anlage. Neuerdings scheinen die zwar Schnittstellen zu haben, aber ich würde dennoch lieber das Trix Modell mit Schnittstelle ohne Decoder nehmen.
Aber bei bei diesem Spielmodell finde ich die billige Decoderplatine durchausangemessen. Die Fahreigenschaften sind (unabhängig vom Decoder) spitze..  
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Horst Lawall in 06. Juni 2006, 00:40:42
Hallo Kollegen,

bin gerade dabei die Laufeigenschaften der Maschine ausgiebig zu testen.
Jürgen, Du hast ja schon gesagt:"..spitze!"

Als relativer Neuling frage ich natürlich nach dem Wieso und Woher. Da habe ich irgendwo gelesen, dass die Schwungscheibe zu besseren Laufeigenschaften beitragen soll. Nach meinem Verständnis liegt die Wirkung einer Schwungscheibe in ihrer Trägheit. Das würde bedeuten, wenn der Motor elektrisch abgeschaltet wird, sorgt dieses Teil dafür, dass er noch ein wenig weiter dreht. Ein solches Verhalten konnte ich hier aber nicht gerade feststellen. Gibt es noch andere Gründe für die Verwendung einer Schwungscheibe? Bei manchen Maschinen sind ja sogar zwei eingebaut.

Mit freundlichen Grüßen
aus Rheinhessen
Horst  
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Ralf Krapp in 06. Juni 2006, 13:41:26
Hallo Horst,
mit Deiner Vermutung, dass die Schwungscheibe helfen soll, die Lok etwas weiter zu bewegen, wenn der Motor kurz keinen Strom bekommt, liegst Du vollkommen richtig. Hier ist einerseits ausschlaggebend, bei welcher Geschwindigkeit eine Stromunterbrechung eintritt, denn je höher das Tempo um so mehr Schwung, also auch mehr Weiterbewegung der Lok. Bei geringem Tempo entsprechend weniger. Andererseits kommt natürlich auch das technische Zusammenspiel von Motor und Getriebe hinzu. Roco verwendet in den "besseren" Modellen durchwegs einen fünffach unterteilten und schräg genuteten Motor, um die Selbsthemmung des Motors zu reduzieren. Bei anderen Herstellern und bei "einfacheren" Loks sind häufig nur dreifach unterteilte Motoren üblich. Allein dieser Unterschied ist auch ohne Schwungscheibe schon beim Auslauf deutlich bemerkbar. Wenn nun noch das Getriebe mit selbsthemmender Schnecke aufgebaut ist, wirkt die Schwungscheibe kaum noch. Zahnradgetriebe (wie bei Märklin zumindest früher immer vorhanden) haben da die besseren Eigenschaften. Ganz gute Loks, meist auch entsprechend teuer, haben sog. Glockenankermotore, die so gut wie keine Selbsthemmung haben. Der C-Sinus-Motor von Märklin ist auch nichts anderes als ein solcher Motor.
Also kann man zusammenfassen: Schneckengetriebe und einfacher Motor lassen die Wirkung einer Schwungscheibe fast verpuffen. Erst recht bei Rangiertempo.
Was kann man tun? Ein Austausch gegen einen fünfpoligen oder einen Glockankermotor dürfte eigentlich kein größeres Problem sein. Der Umbau des Getriebes, um eine vorhandene Schneckenwelle gegen eine Zahnradkombination zu tauschen, erfodert schon einiges an technischem Geschick und Ausstattung.  
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Jürgen Gräbner in 07. Juni 2006, 12:45:05
Hallo Horst,

den Aussagen von Ralf ist ansich nichts hinzuzufügen. Ich wollte nur noch sagen, dass die Schwungmasse in der besagten Lok einfach nicht groß genug dimensioniert ist, um eine sichtbare Wirkung zu entfalten, gerade bei langsamen Geschwindigkeiten. Dabei wäre es in der Lok ohne weiteres möglich gewesen, eine grössere Schwungmasse einzubauen. Da die Lok durch ihr gewicht und die wenigen Haftreifen eine einwandfreie Stromaufnahme hat, wird sich dies in der Praxis aber nicht negativ bemerkbar machen, solange die Schienen halbwegs sauber sind.

Übrigens Schwungmassen: Wir haben (hatten, bin da nicht auf dem neusten Stand) in der Firma grosse Anlagen, die eine unterbrechungsfreie Stromversorgung sicher stellen:
Der Strom vom EVU treibt einen Elektromotor, dieser über eine Welle einen Generator. Von diesem Generator wird die Technik betrieben.
Auf der Welle sitzt eine grosse Schwungmasse (über 1m). Fällt der Strom aus, wird der Elektromotor abgekuppelt und ein Dieselmotor angekupplt. Die Schwungmasse reisst den Diesel an, der dann weiter den Generator antreibt. Das ganze muss funktionieren, ohne das die Netzfrequenz deutlich sinkt.
Da sieht man, was man mit einer ordektlich ausgelegten Schwungmasse alles anstellen kann.

Ich habe eine Märklin 216 mit Glockenankermotor versehen, die hat aus 120 Km/h etwa 80cm Auslauf...    
Titel: Re: Roco 59300
Beitrag von: Horst Lawall in 07. Juni 2006, 18:19:12
Hallo Ralf und Jürgen,

danke für eure wertvolle Einschätzung. Um die Wirkung der Schwungmasse am Motor der Roco 59300 etwas genauer studieren zu können, will ich jetzt eine 2. Schwungscheibe anbringen und das Fahr- und Ausroll- Verhalten dann mit einer normalen Maschine vergleichen.

Habe einmal ein paar Messungen vorgenommen:
Niedrigste Geschwindigkeit im Rangiergang: 1 min.38 sec.pro 1m Strecke  Versuchsbedingungen: Zur Hälfte gebogene und zur Hälfte gerade Gleise. Selbst bei dieser minimalsten Geschwindigkeit ist die Maschine wegen der elektronischen Regelung praktisch nicht anzuhalten.
Maximale Geschwindigkeit im Rangiergang: 3 sec./m
Ausrollstrecke dann ca. 10cm.

Gibt es eigentlich in Moba-Kreisen so etwas wie genormte Messrichtlinien?

Schöne Grüße aus Rheinhessen
Horst