Hallo zusammen,
Kann mir jemand erklären, warum Schleiferwippen zwischen den einzelnen Stromkreisen benutzt werden sollen!
Beim überfahren entsteht ein Kurzschluß. Wer kann mir dies genauer (fachlicher) erklären!
Grüße aus Düsseldorf
Wilfried
Hallo Wilfried,
beim Überfahren von Trennstellen werden durch den Schleifer zwei Stromkreise miteinander verbunden. Einen Kurzschluss bedeutet das nicht. Allerdings kann ein Ausgleichsstrom fließen, wenn Potenzialunterschiede bestehen.
Bei verschiedenen Versorgungsbereichen durch Booster, die an einer Zentrale hängen, sind Schleiferwippen nicht notwendig, wohl aber an der Trennstelle von zwei unterschiedlichen Digitalsystemen, falls man das hat.
Hallo Wilfried,
bei der Modellbahn gibt es 2 Stromarten: Gleich- und Wechselstrom.
Gleich strom hat einen positiven und einen negativen Pol. Zu analog Zeiten musste man für die Zugrichtungen diese Pole wechseln, und damit wurden die Richtungen der Loks bestimmt wurden.
Bei Wechselstrom gibt es keine Pole die einen statischen Spannungswert haben sondern diese ist eine Sinuswelle. Bei verschiedenen Bostern sind diese Wellen möglicherweise versetzt und dadurch kommt ein Kurzschluss zustande wenn man die beiden Stromkreise verbindet.
Hallo miteinander,
Wippen braucht man, wenn die Stromkreistrennung folgendes trennt:
- Analog- und Digitalstromkreis.
- zwei verschiedene Digitalsysteme (Ein Stromkreis mit einer Zentrale, der andere Stromkreis mit einer anderen Zentrale versorgt wird, auch dann, wenn beide Zentralen gleich sind)
- angeblich bei der Trennung der Märklin Central Station (CS) zu einem Boosterstromkreis.
- zwischen Deltafahrgeräten, welche als Booster geschaltet sind.
- empfehlenswerter Weise auch, wenn man nicht baugleiche Booster verwendet.
Trennt man einen Stromkreis mittels baugleichen Booster ist eine Wippe nicht nötig.
Immer sollte man bei mehreren Trafos darauf achten, dass sie phasengleich angeschlossen sind.
Um Quer- (oder Ausgleichs-) Ströme zwischen Booster zu vermeiden sollte man bei der Anlageplanung schon darauf achten, dass die Booster möglichst immer etwa gleich ausgelastet sind. Stromkreise nicht wie folgt trennen:
- Bahnhof ein Stromkreis.
- Strecke ein Stromkreis.
- Schattenbahnhof ein Stromkreis.
Wenn hier der Bahnhof voller Züge ist und auf der Strecke gerade keiner, so ist der Bahnhofbooster stark belastet, während der Streckenbooster praktisch keine Last hat. In diesem Falle kann es sein, dass die Bahnhofsspannung wesentlich tiefer ist als die Streckenspannung.
Besser ist:
- fahrtrichtungsgetrennte Boosterversorgung bei Doppelspur (linker Schattenbahnhof zusammen mit dem linken Streckenteil) usw. Ist natürlich auch von der Anlage abhängig.
Wippen würde ich versuchen zu vermeiden, da ich mechanische Probleme erwarte (Entgleisungen bei Fahrzeugen mit wenig Platz für den Schleifer). Ich denke da an Fahrzeuge, die nicht von Märklin kommen aber als Wechselstrommodelle ausgeführt sind. Da diese Fahrzeuge in erster Linie für Zweileiterbetrieb ausgelegt sind, könnte ich mir schon vorstellen, dass da gewisse Modelle einfach zu wenig Platz bieten, damit der Schleifer gut über die Wippe kommt.
Hallo zusammen,
Vielen Dank für vielen Antworten.
Obwohl Tante M und ESU empfiehlt, zwischen Zentralen- und Boosterstromkreis Schleiferwippen einzusetzen, ist dies glaube ich nicht wirklich notwendig. Ich fahre auch AC Material von anderen Herstellern, die nicht so eine große Bodenfreiheit haben.
Grüße aus Düsseldorf
Wilfried
Hallo,
Am letzten Wochenende war das auch ein Thema am WDP-Usertreff in Rottweil.
Wenn ich das als nicht Pukofahrer richtig verstanden habe, hängt es von den Boostern ab. Synchrone Booster wie der B3 von Tams brauchen keine Wippen, asymetrische Booster aber schon. Alle 2-L-Fahrer brauchen sowieso keine besondere Massnahmen zwischen den Booster-Stromkreisen, ich habe auch schon eine Lok bewusst über 1 Stunde auf einer Boosterkreisgrenze parkiert, um zu sehen, ob etwas passiert. Nichts passierte und mit anderen Loks konnte ohne Probleme auf den beiden Boosterkreisen gefahren werden. Eine Boostergrenze ist also nichts weiter als ein normaler Schienenstoss, einfach anstelle der Metallverbinder mit Kunststoffverbindern. Sicher fliesst irgendetwas via die beiden Drehgestelle vom einten in den anderen Boosterkreis, aber solange keine Unterschiede im Fahrbetrieb feststellbar sind, mache ich mir auch keine Gedanken - ich habe mich ja nur an die Anschlussschemen im System-Handbuch gehalten ;).
mit freundlichen Grüssen
Gian
Hallo,
Zitat von: Gian Bott in 19. Dezember 2007, 16:04:11
Alle 2-L-Fahrer brauchen sowieso keine besondere Massnahmen zwischen den Booster-Stromkreisen, ich habe auch schon eine Lok bewusst über 1 Stunde auf einer Boosterkreisgrenze parkiert, um zu sehen, ob etwas passiert. Nichts passierte und mit anderen Loks konnte ohne Probleme auf den beiden Boosterkreisen gefahren werden. Eine Boostergrenze ist also nichts weiter als ein normaler Schienenstoss, einfach anstelle der Metallverbinder mit Kunststoffverbindern.
Wenn so was beim 2-Leiter Gleis möglich ist, dann ist es zu 100% auch beim Puko Gleis möglich. Technisch gesehen gibt es da überhaupt keinen Unterschied!
Hallo Martin,
Zitat von: Martin Lutz in 19. Dezember 2007, 18:57:18
Wenn so was beim 2-Leiter Gleis möglich ist, dann ist es zu 100% auch beim Puko Gleis möglich. Technisch gesehen gibt es da überhaupt keinen Unterschied!
Das ist mir auch klar, den Begriff "2-L" habe ich nur erwähnt, weil ich den Test auf meinem Gleis gemacht habe - selbstverständlich ist auch das Puko-Gleis nur ein 2-L Gleis ;).
Einfach noch zur Ergänzung: Bei meinem seinerzeitigen Arnold-Digital konnte man einzelne analoge Loks auch auf Adresse 0 in Digital fahren, was ich auch gelegentlich nutzte (kleine Motoren litten aber gewaltig, bis zum verglühen). Zwischen Boosterkreis und Analogkreis mussten auch da Massnahmen getroffen werden und weil eine Wippe bei 2-Leiter N-Gleis nicht so gut möglich war, gab es von Arnold ein anzuschliessendes Modul - im Gehäuse eine Glühlampe und sonst nicht's, die dann die Funktion der Wippe übernahm. Später nutzte ich nur noch symetrische Booster (Trix, Uhlenbrock, usw.), die dann wie schon beschrieben ohne weitere Massnahmen an den Trennstellen auskamen.
mit freundlichen Grüssen
Gian
Hallo zusammen,
ich habe 2 Booster von M* an der CS angeschlossen ohne Wippe. Funktioniert tadellos.
Heute den 3. Booster eines Fremdanbieters eingebaut. Schon das zusammenschließen des 3. Booster mit den vorhandenen 2 Boostern über das Flachkabel ergab einen Kurzschluss in der CS.
Aus der Erfahrung kann ich nur sagen, alles von einem Hersteller ist besser als angebotene billigere Artikel zu kaufen.
Hallo Martin
Zitat von: Martin Lutz in 19. Dezember 2007, 11:38:45
Wippen würde ich versuchen zu vermeiden, da ich mechanische Probleme erwarte (Entgleisungen bei Fahrzeugen mit wenig Platz für den Schleifer). Ich denke da an Fahrzeuge, die nicht von Märklin kommen aber als Wechselstrommodelle ausgeführt sind. Da diese Fahrzeuge in erster Linie für Zweileiterbetrieb ausgelegt sind, könnte ich mir schon vorstellen, dass da gewisse Modelle einfach zu wenig Platz bieten, damit der Schleifer gut über die Wippe kommt.
Auch ich hatte früher unterschiedliche Booster 1x IB + 1x Tams B-2. Fuhr ein Fahrzeug ganz langsam über die Trennstelle oder blieb es sogar dort stehen, löste der Tams-B2 Kurzschluss aus. Ganz klar hätte ich die Kurzschlussabschaltung höher einstellen können, aber das war ja nicht Sinn der Sache.
Habe mir damals mit nachfolgender Lösung (obere Variante) Abhilfe geschaffen, Kurzschlussfrei und der Schleiffer muss nicht über eine Wippe klettern.
Freundliche Grüsse aus Zürich
Hermann
Hallo,
Solche Zusatzschaltungen funktionieren schon, denke ich. Doch es kann doch nicht der Ernst der Hersteller sein, dass man solche Schaltungen bauen muss, nur dass die Fahrzeuge problemlos über die Stromkreistrennung kommen. ??? :(
Das Problem, das hier Hermann erkannte beim B-2 muss sich auch dann ereignen, wenn der Booster eine Zweileiter Anlage speist und da eine Zweileiterlok rüberfährt. Da gehe ich jede Wette ein, denn wenn es sich um eine Drehgestellok handelt, hat diese doch auch alle Räder auf der linken, bzw rechten Seite Verbindung, so dass diese die Stromkreise auch verbinden, wenn die Lok auf der Trennung steht.
Als Lösung sehe ich nur, dass man Booster anschafft, die keine Probleme haben damit. Es gehört einfach zum Moba Alltag, dass Züge solche Trennstellen überfahren müssen. Also erwarte ich von den Herstellern auch Lösungen, die dieser Praxis gerecht werden. Löst irgend ein Teil bei nromaler Verwendung einen Kurzschluss aus, so ist das Teil einfach nicht für die normalen Modellbahnansprüche geeignet.
Hallo Martin
Zitat von: Martin Lutz in 20. Dezember 2007, 09:05:46
Solche Zusatzschaltungen funktionieren schon, denke ich. Doch es kann doch nicht der Ernst der Hersteller sein, dass man solche Schaltungen bauen muss, nur dass die Fahrzeuge problemlos über die Stromkreistrennung kommen. ??? :(
Solche Schaltungen brauche ich heute auch nicht mehr, da ich alles baugleiche B2-Booster verwende !
Freundliche Grüsse aus Zürich
Hermann
Hallo Martin,
Zitat von: Martin Lutz in 20. Dezember 2007, 09:05:46
Als Lösung sehe ich nur, dass man Booster anschafft, die keine Probleme haben damit. Es gehört einfach zum Moba Alltag, dass Züge solche Trennstellen überfahren müssen. Also erwarte ich von den Herstellern auch Lösungen, die dieser Praxis gerecht werden. Löst irgend ein Teil bei nromaler Verwendung einen Kurzschluss aus, so ist das Teil einfach nicht für die normalen Modellbahnansprüche geeignet.
Weil Tams das erkannt hat, bietet er ja auch den "problemlosen" symetrischen B-3 Booster an, der solche Probleme nicht mehr kennt beim Betrieb mit den modernen Zentralen.
mit freundlichen Grüssen
Gian
Moin, moin Alle,
Hier ein Zitat von Tams über B-3 Booster:
ZitatOrdnen Sie die Übergänge zwischen den Booster-Abschnitten so an,
dass sie möglichst wenig überfahren werden. Durchtrennen Sie an den
Übergängen beide Schienen und bei 3-Leitersystemen auch den
Mittelleiter.
Beachten Sie:
In 3-Leiter-Systemen reicht es beim Einsatz mancher Booster aus, den
Mittelleiter an den Übergängen der Booster-Abschnitte zu durchtrennen.
Dieses ist beim Einsatz des B-3 anders! Hier müssen Sie sowohl die
Schienen als auch den Mittelleiter durchtrennen. Der angeschlossene
Booster kann sonst durch Überlastung beschädigt werden.
Hallo,
Zitat von: Willi K. in 20. Dezember 2007, 12:58:13
Beachten Sie:
In 3-Leiter-Systemen reicht es beim Einsatz mancher Booster aus, den
Mittelleiter an den Übergängen der Booster-Abschnitte zu durchtrennen.
Dieses ist beim Einsatz des B-3 anders! Hier müssen Sie sowohl die
Schienen als auch den Mittelleiter durchtrennen. Der angeschlossene
Booster kann sonst durch Überlastung beschädigt werden.
Und genau das ist es was mich stört :o
Hallo Martin,
ZitatDer angeschlossene Booster kann sonst durch Überlastung beschädigt werden.
Da hast Du schon Recht, das finde ich auch falsch.
Zumindest aus Erfahrung mit anderen Boostern weiss ich, das dem nicht so sein muss.
Ein Booster sollte wenigstens wie ein analoger herkömmlicher MoBa-Trafos blinken oder tuten wenn ihm etwas missfällt und dadurch auf keinen Fall Schaden nehmen. Denn eine Vertauschung von Leitungen oder sonstiger versehentlicher Falschanschluss kann auch bei der Moba nie ganz ausgeschlossen werden. Im Idealfall nutzt der Hersteller die eingebaute Elektronik zusätzlich noch zur Angabe des Störgrundes. Auch eine Monitoring des Boosterstroms ist aus meiner Sicht keine wirklich Alternative zum Überlastschutz, denn meistens ist der Strom schneller als der Mobahner.
Viele Grüße
Frank
Moin, moin Martin,
das dürfte wohl jeder als störend empfinden und Dirk hat es nach meiner Meinung auch gut begründet. Nun kann nur hoffen, dass Kersten Tams mitliest und dieses abgestellt wird.
Hallo, die Diskussion mit der CS und Schleiferwippen stört mich mächtig.
Meine Erfahrung mit Schleiferwippen und Digital ist, das es eigentlich keinen Spaß macht. :-(
Ich habe dann eine Teststrecke aufgebaut mit einer CS und einem Booster ohne Schleiferwippe. Und es funktionierte. Darum werde ich sie auch nicht in meiner Anlage mit 5 Boostern vorsehen und es darauf ankommen lassen. Ich habe auch mehrfach gehört, das Anlagen ohne diese Wippen einwandfrei betrieben werden. Wäre mal schön, wenn Märklin mal was dazu sagen würde.
Gruß
Dieter