Hallo Zusammen
Zu Conrad Antrieben wurde ja schon viel geschrieben.
Nun gibt es erstmalig einen Decoder, der genau dafür konstruiert und optimiert wurde.
Ich bekam einen zum Testen, und er stellt wirklich eine erhebliche weitere Verbesserung dar.
http://www.moba-tipps.de/weichenantrieb.html#MWD-1
Auf der Homepage des Herstellers steht das Gute Stück noch gar nicht, aber lieferbar ist es wohl schon.
Viele Grüße
Friedel Weber
Hallo Friedel,
es ist bewundernswert wie Du immer wieder eine Lanze für die auch in diesem Forum viel geschmähten Conrad/Hoffmann-Antriebe zu brechen weißt. Dein Hinweis ist wieder einmal wegweisend, genauso wie Deine diesbezüglichen Umbauanleitungen. Der Hinweis auf die Diodenkaskade zur Spannungsreduzierung ist Gold wert.
Vielen Dank für Deine Bemühungen.
Hallo Friedel,
nach so etwas habe ich schon lange gesucht :), da ich meine Weichen ebenfalls mit solchen Antrieben, allerdings die von Hoffmann, stellen will. Habe mich per e-mail mit iek in Verbindung gesetzt zwecks Lieferung und Preis.
Gruß Norbert (Burgardt)
Hallo Friedel,
Zitat von: Friedel Weber in 02. November 2008, 20:00:21
http://www.moba-tipps.de/weichenantrieb.html#MWD-1
Auf dieser Webseite schreibst du:
ZitatDer Decoder liefert nur einen Stromstoß von maximal einer Sekunde Dauer an den Antrieb. Wenn also dessen interner Endschalter mal nicht öffnet (weil z. Bsp. der Stelldraht an der Wand der Bohrung nach oben anschlägt), so wird der Antrieb dennoch nicht brummen oder heiß werden.
Was passiert aber, wenn der gegenkontakt gar nicht erst schliesst und der Antrieb auf einer Zwischenstellung stehenbleibt und dann überhaupt nicht mehr reagiert? Dann ist auch dieser Decoder hilflos. Aber genau das war es, das uns damals mit diesen Antrieben fast zum Verzweifeln brachte. Wir hatten nie ein Problem in Bezug aufs Überhitzen des Motors, sondern eben mit den Kontakten die nicht richtig arbeiteten. Aber eher so, dass der Gegenkontakt offen geblieben ist und die Weiche bei der nächsten Stellung nicht mehr reagierte.
Klar, die zu hohe Spannung störte uns auch. Daher ist die einstellbare Spannung schon gut.
Hallo Martin
Ich kenne ja Deine Meinung zu dem Antrieb und glaube Dir auch, dass Ihr schlechte Erfahrungen gemacht habt.
Aber Deine Frage zeigt einmal mehr, dass offensichtlich der damals benutzte und der heute gelieferte Antrieb nicht so ganz viel miteinander zu tun hat.
Es ist jedenfalls definitiv nicht nötig, dass der Antrieb voll durchschaltet, um wieder zurück schalten zu können.
Falls er wirklich mal auf halber Strecke stehen bleiben sollte, schaltet er beim nächsten Mal dennoch wieder zurück.
Der von Dir beschriebene Fehler ist bei mir in zwei Jahren noch nie aufgetaucht. Offensichtlich hat der Hersteller etwas gelernt und den Antrieb verbessert. So etwas - und das sage ich aus persönlicher Erfahrung - soll durchaus manchmal vorkommen. ;D
Viele Grüße dieses Mal aus Seattle und Vancouver
Friedel Weber
Hallo Friedel,
Ja, ich hoffe, dass es mittlerweile Verbesserungen gegeben hat. Wir hatten leider diese Erfahrungen machen müssen. Leider ist das Phänomen, von dem ich geschrieben habe auch bei Märklin Antrieben üblich. Das ist auch der Grund, weshalb viele die Endschalter überbrücken.
Wir haben in der Zwischenzeit alle Hoffmann Antriebe ersetzt durch Servos. Damit sind wir absolut zufrieden.
Wenn ich anderen Modellbahner mit auf den Weg geben möchte, beschreibe ich wie folgt:
Der Endschalter ist ein sehr wichtiges Element. Wenn dieser nicht zuverlässig schaltet, nützt der beste Decoder nichts. Insbesondere dann, wenn der Kontakt in eine offene Zwischenstellung gerät, wenn die Weiche nicht an den Anschlag schaltet. Dabei muss nicht zwingend der Antrieb schuld sein, sondern kann auch durch Verschmutzung verursacht werden.
Die Servos haben keine Schalter, die den Servo abschaltet, wenn die Zunge ihre Position erreicht hat. Selbst wenn man die Weichenzunge von Hand wegbewegt, geht sie automatisch wieder in die richtige Stellung. Das hat natürlich nicht nur den Vorteil der Zuverlässigkeit, sondern auch den Nachteil, dass immer Strom gezogen wird, was natürlich Konsequenzen hat für die Spannungsversorgung der Weichenantriebe.
In Windigipet gibt es jetzt auch die Sicherheitskontakte, die die Situation und Gefährlichkeit (für Materialschäden an Fahrzeugen) entschärft. Die hatten wir damals aber noch nicht.
Martin,
Welche servo antrieben gebrauchen sie?
Hallo Bob Vermeulen,
Wir setzen die Antriebe von Harders ein. Mittlerweile bieten die meisten grossen Mobaelektronikhersteller solche Antriebe zusammen mit den Decoder, an.
Hallo Martin,
da, wie Du schreibst, sich die Decoder immer in der Lageregelung befinden und somit ständig an der Stromquelle hängen, dürftet Ihr ja mittlerweile in der Lage sein über den Versorgungsbedarf der Servos genauere Angaben machen zu können. Es wäre hilfreich ein paar Kenngrößen zu bekommen. Wie groß ist der Strombedarf bei 20 Servos, welche Transformatoren(Größe und Sekundärspannung), Gleichrichter und Absicherung. Wie habt Ihr das ganze realisiert.
Hallo Lothar,
Ich habe einen 18V 150VA Ringkerntrafo installiert. Dieser speist total über 40 Weichen. Total werden es wahrscheinlich über 50 sein. Damit nicht zuviel Kurzschlusstrom entsteht, habe ich die Gesammtleistung in verschiedene Gruppen unterteilt, welche ich mit jeweils mit Feinsicherungen (3A) abgesichert habe. Da hier im Betrieb keine Kurzschlüsse zu erwarten sind (im Gegensatz zu entgleisenden Züge bei der Fahrspannung) habe ich Schmelzsicherungen gewählt.
Die Daten Ruhestrom und Stellstrom findest du auf der Webseite von Harders.
Die Harders Elektronik ist so gemacht, dass der Leistungsstrom galvanisch getrennt ist vom Digitalstrom. Der Digitalstrom wird ausschliesslich für die Datenzufuhr genutzt. Die Elektronik und der Servo selbst erhält seinen Strom aus der seperaten Speisung. Das finde ich auch ein wichtiger Punkt. Der Digitalstrom sollte nicht für die Leistung der Magnetartikel (oder irgendwelchen Stellmotoren) genutzt werden. Ausnahme: natürlich der Fahrstrom der Loks.
Hallo
Ich habe die "Kurt Harders" Dekoder seit einigen Jahren im Einsatz , allerdings nur für Schuppentore und Bahnübergang.
Es kann sein, das die Decoder neuerdings anders gestaltet sind, aber bei mir wird der Spannungsregler sehr warm wenn das Servo zu tun hat. (hängt natürlich auch vom verwendeten Servo ab)
Ich würde aus diesem Grund die Decoder mit möglichst kleiner Spannung versorgen, somit muß der Spannungsregler weniger verheizen.
Servos vertragen ja nur 4,5-6V.
Also sollte man die Decoder mit max. 9V Gleichstrom versorgen. Wenn da ein 5V Spannungsregler verbaut ist, braucht er nur noch 4V zu "verheizen".
Noch besser wäre es gleich eine 5V Versorgung aufzubauen und die Spannungsregler auf dem Decoder ganz auszubauen. Ein altes PC-Netzteil mit 100VA kostet fast nix und kann zahllose Decoder versorgen.
Hallo Gerd,
Ein sehr guter Hinweis.
Tatsächlich hat der Spannungtsregler eine Ausgangsspannung von 5V. Er ist so eingestellt. Aus heutiger Sicht, würde ich eine tiefere Speisespannung wählen. Zum Beispiel 8V oder so. Damit hat der Regler immer noch etwas zu tun und der Spannungsverlust der Leitung wird immer noch genügend kompensiert. So ist die Verlustleistung erheblich geringer.
Wer die Antriebe dennoch mit 16V oder so betreibt, sollte vielleicht etwas Wärmeleitpaste zwischen Spannungsregler und aufgestecktem Kühlkörper anbringen. So ist wenigstens ein guter Wärmeübergang Bauteil zu Kühlkörper gewährleistet. Aber nicht zu viel. Von dem Zeug kann man schnell zu viel erwischen.
Hallo Martin,
vielen Dank für Deine Ausführungen, die Gerd dankenswerterweise noch spezifisch erweitert hat. Mir war die Krux bei dieser Geschichte schon klar. Mir ging es hauptsächlich darum das auf die spezielle Gestaltung der Netzteile auch mal eingegangen wird, wenn die Empfehlung, doch Servos zu nehmen, ausgesprochen wird. Der Einsatz von Servos ist mit dem Einkauf bei Harders ja nicht erledigt und nicht allen unseren Freunden ist klar, dass der Einsatz von Servos einer weiteren speziellen Stromquelle, als auch separater Versorgungsleitungen bedarf.
Hallo zusammen,
bei einem "Elektronik-Spezialversender" aus Pfoerring www.pollin.de gibt es Schaltregler als Bausatz fuer kleines Geld - Nr. 810 025.
Eingang bis 40 Volt, Ausgang in der Basisversion so um die 3 bis 12 Volt, Strom so um die 600 mA.
Seite waehlen, Bausaetze - Diverses - runterscrollen - unten rechts Seite 2 auswaehlen - runterscrollen bis fast nach unten und der Text "Step-Down-Wandler-Bausatz" erscheint. Dieses ist das gesuchte (und gefundene) Teil.
Vielleicht passt das Ding mit Gleichrichter auch in ein HO-Waggonkloo - fuer die LED-Beleuchtung natuerlich. :)
Denke mal, fuer das Geld kann man den Bausatz nicht selbst feilen und man koennte doch pro Servo so ein Ding auch spendieren - auf 5- bis 5,5 V einstellen. Warm wird´s auch kaum. Loeten ist´s auch kinderleicht.
Aber wem sag´ich es, die Elektroniker unter euch werden das Ding schon anzuwenden wissen. ;D
Hallo Karl,
Gut, wenn man ein paar einzelne Weichen damit bedienen muss, ist das sicher eine Lösung. Hat man aber über 40 Weichen, wie wir, dann muss man den Wandler auch mindestens 20mal haben (2 Weichen pro Wandler, mehr würde ich nicht anschliessen bei 650mA). Zu diesem Preis kriegt man einen entsprechenden Trafo. Da bei der Elektronik der Antriebe ein Gleichrichter und Spannungsregler bereits integriert sind, braucht man kein Netzteil, es reicht ein Trafo, also Wechselspannung. Notfalls kann man ja normale Märklin Trafos nehmen in dem man die Weichenelektronik nicht am Lichtanschluss anschliesst, sondern an den Gleisanschlussklemmen, wo die Fahrspannung eingestellt wird. So kann man die Spannung reduzieren. 8V sollten aber nicht unterschritten werden. Der Spannungsregler benötigt einen gewissen Regelbereich.
Hallo Martin,
wenn ich den Beitrag von Gerd richtig verstanden habe, fällt bei den Harders Decodern zur Versorgung der Servos eine nicht unbeträchtliche Verlustwärme an. Das wäre doch der ideale Einsatzfall für die von Friedel vorgeschlagene Diodenkaskade zur Reduzierung der Versorgungsspannung. In Deinem Fall müßtest Du für die vorhandenen abgesicherten Kreise diverse Kaskaden bauen. Um ca 9 Volt bei 18Volt Ausgangsspannung zu erreichen wären das dann 12er Kaskaden, antiparallel also 24 Dioden je Strang. Gemessen an den Kosten für die Dioden Peanuts. Ich kenne nun die Decoder von Harders nicht, gehe aber davon aus das er 7805-als Längsregler einsetzt und die können ganz schön warm werden. Ein derartiger Regler wurde auch von Lux im Schleifwagen verbaut und der hat es geschafft das Waggonchassis anzuschmelzen. Das Ding sieht jetzt ganz schön deformiert aus, gottseidank nur unter der Haube. Dem habe ich jetzt ein Schaltnetzteil verpasst, ohne Verlustwärme.
Hallo Lothar,
ZitatDas wäre doch der ideale Einsatzfall für die von Friedel vorgeschlagene Diodenkaskade zur Reduzierung der Versorgungsspannung
und wo bleibt die "Verlustwaerme" bei einer Diodenkaskade?
Wenn ich z. B. bei fuenf Dioden a´0,6 Volt = 3 Volt Spannungsfall habe und bei einem Strom von 0,5 Ampere entstehen 1,5 Watt "Verlustwaerme". Duerfte doch bei einem Widerstand von 6 Ohm auch entstehen P = I x I x R, U = I x R entsprechend 3 Volt bei 6 Ohm und 0,5 A.
Der Trick mit den Dioden ist eigentlich schon uralt, auch bei MoBa-Loks. Der einzige Vorteil ist eigentlich der annaehernd konstante Spannungsfall an den Dioden wobei ich auch die Erfahrung gemacht habe dass diese auch ganz schoen heiss werden koennen. Dioden -> nichtlineares Bauteil -> dynamischer Innenwiderstand.
Hallo Karl,
hätte mich auch gewundert wenn Du dich nicht zu Wort gemeldet hättest. Besser die "Wärme" an einer Diodenkaskade als im Decoder...oder?
Überall wo etwas in der Elektronik abfällt entsteht auch Wärme, leider. Mit Schwund muß man überall rechnen, vor allen Dingen im Portemonnaie. Stromverbrach bei RWE und E-on.
Hallo
Das ist ja die Krucks an der Sache, warum stecke ich erst viel Energie in die Sache rein, wenn ich sie nicht brauche und dazu noch aufwendig verheizen muß. Spannungsreduzierung bei einem gewissen Strom mittels Vorwiederständen (sogenannter Längsregler) welcher Art auch immer ist grundsätzlich unrentabel.
Der Strom der hinten benötigt wird, muß auch vorne reinfließen. Nach dem Energieerhaltungsgesetz kann man keine Energie vernichten oder erzeugen, sondern nur umwandeln. Also was nicht als elektrische Energie benötigt wird, wird in Wärme umgewandelt.
Schaltregler machen das auf eine günstige Art. Da fließt vorne weniger Strom rein, als hinten rauskommt. Die zerhacken die Eingangsspannung womit der Mittelwert des Eingangsstromes sinkt. Diese pulsbreitenmodulierte Spannung (so wie das auch die Lokdecoder machen) beinhaltet nur noch die Energie, die auch hinten benötigt wird.
Schaltregler sind natürlich aufwendiger und teurer in der Herstellung.
Hallo Gerd,
das leuchtet ein. Gibt es da irgendwo eine Schaltung dafür zum Nachbauen?
Hallo Horst
Schaltungen zum step-down-regler (aus hoher Spannung mach geringere) oder auch zum step-up-regler (aus wenig Spannung mach mehr) findet man im www genug.
Ein IC, eine Drossel, 2 Dioden , ein Poti und 2 Kondensatoren, fertig ist die Sache.
Nur im Bezug auf unser Thema "Servodecoder" ist es viel einfacher wie Martin schon geschrieben hat, einfach weniger Spannung einzuspeisen. Mittels einem alten Märklin-Fahrtrafo ist das ja kein Problem. ;)