Seite drucken - Märklin k83 explodiert?!?

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Win-Digipet - deutsche Foren => Stammtisch => Thema gestartet von: sonshine in 07. Februar 2011, 15:47:15

Titel: Märklin k83 explodiert?!?
Beitrag von: sonshine in 07. Februar 2011, 15:47:15
Hallo Zusammen,

nach dem Umzug ins neue Heim habe ich endlich meine Swissmodul-Anlage wieder zusammengebaut.

Die erste Hälfte der Module waren nach kleinen Wartungsarbeiten wieder sofort einsatzbereit (alle Tests erfolgreich). Nachdem ich die letzen 3 Module freudig und gemäss meinem Prüfen korrekt angeschlossen hatte, explodierte (!) ein Märklin k83 Decoder nach dem anderen im Abstand von wenigen Sekunden mit lautem Knall sowie mit Rauch und Geruch der verbrannten Kondensatoren  (Nachträglich bestätigt: Es war jeweils der grosse Kondensator in jedem Decoder, welcher nach Knall z.t. zerfetzt im Decoder lag) Ein griffbereiter Feuerlöscher + Versicherung wären vorhanden gewesen wenn es schlimmer gekommen wäre :-))

Bis ich realisiert hatte was passiert (und nachdem ich die ersten Analysen gestartet hatte durch Strom aus/ein, sowie strommäsiges ab/anstecken von Modulen), waren die ersten 4 Decoder bereits "über den Hügel". NB: Meine Frau in der Wohnung oben war ebenfalls total erschrocken über die Knalle.
Die anderen momentan eingebauten und angeschlossenen 5 Decoder hatte es nicht erwischt, im ersten Teil der Anlage gar keiner. Den Schaden habe ich bei neuen (6083) und alten Märklin-Decoder (6083) entdeckt. K84 Decoder hatte es keinen erwischt. Von den  "toten" Decoder befinden sich 3 nebeneinander im 3-letzten Modul (zuerst explodierte der mittlere, dann der auf der einen, danach der auf der anderen Seite). Der vierte Decoder befand sich im letzten Module am Ende der Ringleitung.

Alle Magnetartikeldedokder hängen an einem dedizierten Stromkreis (an einer 6015).  Bahnstrom momentan nur an einem Booster ist einwandfrei/keine Probleme (ESU 4a/nur für Rollmaterial auf Gleisen). Die Digital-Zentrale, Die Booster und Magnetartikel-Decoder des ersten Anlagenteils sowie die Lokdecoder hatten alle diesen Schaden "überlebt".

Klar, die Detailverdrahtung meiner Anlage ist zu komplex um hier zu präsentieren (obwohl es Spezifikationen gibt) - Aber meine Frage:

=> Was für Fehlerursachen könnten hinter einer solchen Panne stecken, dass Decoder sich mit einem solchen lauten Knall verabschieden? Habe ich B (braun)  und R (Rot) verwechselt? Oder ist es möglicherweise passiert, weil eine Störspannung reingekommen war? Kann es sein, dass ein "Power-Modul" oder ein angeschlossener Minitimer (BMBT oder  Tams MT-3) der Verursacher ist? Besteht ein Problem mit der Masse? 

Vor Umzug hatten alle Module einwandfrei funktioniert. An den Kabeln wurde nichts geändert ausser Ab-und wieder Anstecken der Module. Keine neuen Kabel verwendet. Anschlüsse über Schraub-Klemmstecker.

Besten Dank für jeden Hinweis zur erleichterung der Fehlersuche im Voraus!

Grüsse
Sonshine
Titel: Re: Märklin k83 explodiert?!?
Beitrag von: Bernd Senger in 07. Februar 2011, 17:38:20
Hmmh, Elkos explodieren eigentlich wenn man sie mit falscher Polaritaet anschliesst. Erinnere mich da gerne zurueck an Experimente mit alten Radios in der Jugendzeit. Vermute mal das Du hier falsche Spannungen erwischt hast.
Titel: Re: Märklin k83 explodiert?!?
Beitrag von: sonshine in 07. Februar 2011, 22:00:01
Hallo Bernd,

besten Dank für Deine Antwort. Ich habe gesehen, dass die Masse (Braun) der Digital-Ringleitung für Magnetartikel an einem Kabel gebrochen war und vermutlich an die Phase (Gelb) des Lichttrafos ging. Dürfte dies der Kenntnis aus Deiner Jugend entsprechen?

Ist meine Anname korrekt, dass Masse des 6015 auf die Masse des Licht-Trafos gezogen werden kann, ohne dass es ein Problem mit CS1r oder ESU-Booster gibt (letztere beiden sind nicht an jener Masse angeschlossen).

Danke nochmals für Deine Hilfe.

Grüsse
Sonshine
Titel: [gelöst] Re: Märklin k83 explodiert?!?
Beitrag von: sonshine in 08. Februar 2011, 22:58:48
Hallo zusammen,

abschliessender Kommentar: Austauschen der Elkos in den Decodern hat alles wieder einwandfrei zum Laufen gebracht (es hatte noch weitere Decoder erwischt). Elkos sind günstig und schneller gewechselt als der Tausch meiner in den 80ern gekauften 6083's über den Märklin-Service.

Unter "übrigens sollte man" auf der Home Page von Ralf Bücker (http://www.ralf-bueker.de/hoffmann_weichenantrieb_mwa_03.htm) hatte ich ferner einen guten Tipp gefunden: (grösserer) Elko Anode an Masse (Braun), Minus des Elkos an Gelb bei jedem Decoder => Die (z.T. 30-jährigen) Weichen werden mit viel mehr Kraft geschaltet. Ein defekter Elko müstte so höchstens aus Sicherheitsgründen ausgebaut werden _oder_ ein stärkerer kann reingesetzt werden.

Die restlichen Elkoteile der Explosion wurden inzsichen unter der Anlage alle gefunden und die Opfer identifizert.

Alles klar, nochmals besten Dank für die Hilfe!

Grüsse
Sonshine
Titel: Re: Märklin k83 explodiert?!?
Beitrag von: Gerd Boll in 12. Februar 2011, 12:05:59
Hallo
Wenn die Masseleitung abreist und die benachbarte Phase der Wechselspannung berührt, dann addieren sich die beiden Spannungen.
Das war zuviel für die Elkos.
Kannst von Glück sprechen, das die anderen Bauteile das überlebt haben. Den schwächsten trifft es halt immer zuerst.
Titel: Re: Märklin k83 explodiert?!?
Beitrag von: H-GDickmann in 21. Februar 2011, 08:34:03
Hallo zusammen
meines Wissens explodieren Elkos auch bei Anlegen einer Wechselspannung.

Viele Grüsse aus der Voreifel

Titel: Re: Märklin k83 explodiert?!?
Beitrag von: Gerd Boll in 23. Februar 2011, 10:01:15
Hallo Hans-Georg
Ihr wissen ist korrekt, nur wird die angelegte Wechselspannung ja über die im Decoder vorhandene Diode zu einer pulsierenden Gleichspannung gemacht, die den Elko auflädt.
Das hat also alles seine Richtigkeit. ;)