Seite drucken - TAMS: Konsequenzen bei Deaktivierung der Kurzschlussabschaltung

windigipet.de

Win-Digipet - deutsche Foren => Stammtisch => Thema gestartet von: Thies Frahm in 09. April 2012, 19:38:49

Titel: TAMS: Konsequenzen bei Deaktivierung der Kurzschlussabschaltung
Beitrag von: Thies Frahm in 09. April 2012, 19:38:49
Hallo liebe Gemeinde,

Ich verwende die bereits bekannte Segmentabschaltungen auf Basis von Polymersicherungen von Friedel Weber.

Ich habe den Vorteil der TAMS genutzt, und ihre "Reaktion" auf Kurzschlüsse auf der Moba auf den zeitlich höchsten Wert gesetzt, der in der Konfiguration möglich ist (1.000 ms), sodass eben diese Polymersicherungen nur ein Segment der Moba abschalten.

Die Polymersicherungen musste ich von ursprünglich 0,65 A auf 0,5A Werte austauschen, weil die 0,65er Sicherungen öfters nicht VOR diesen 1.000 ms "zugeschlagen" hatten, und dann eben doch die TAMS die ganze Anlage und nicht nur das betroffene Segment abschaltete. Jetzt merke ich, dass mir diesen 0,5 A in manchen Konstellationen NICHT reichen, z.b. wenn eine Rangierlokomotive einen Lux Staubsauger etc im Schlepp hat. Dann werden schon im Normalbetrieb die 0,5A Polymerschaltungen ausgelöst. Zu dumm.

Ich habe einen Booster DB2 von Littfinski mit 2,5A dahinter. Ich bin nun am Überlegen, ob ich nicht wieder in alle Segmentabschaltungen die größeren Sicherungen mit 0,65A reinlöte, aber damit das System funktioniert, müsste ich die Kurzabschaltung in der TAMS dann wohl komplett DEAKTIVIEREN.

Was könnte in dieser Konstellation passieren? Was oder welche Geräte riskiere ich?

Gruß
Thies
Titel: Re: TAMS: Konsequenzen bei Deaktivierung der Kurzschlussabschaltung
Beitrag von: Jürgen Gräbner in 09. April 2012, 20:01:47
Hallo Thies,

ZitatWas könnte in dieser Konstellation passieren? Was oder welche Geräte riskiere ich?

schlimmsten falls brennt das Haus ab....

Mein Rat: Kauf dir Booster B2 von Tams. Die können das was du willst von Haus aus und haben noch dazu eine stabile Ausgangsspannung.
Titel: Re: TAMS: Konsequenzen bei Deaktivierung der Kurzschlussabschaltung
Beitrag von: Thies Frahm in 09. April 2012, 20:56:27
Hallo Jürgen,

Habe den TAMS Katalog studiert, werde aber nicht recht schlau, wie mir dieser Booster genau helfen könnte?

Zur Information: ich plane meine Anlage in insgesamt ca. 50 Segmente zu teilen, damit eine sehr spezifische Abschaltung bei Kurzschlüssen möglich ist.

Weitere Comments erbeten!

Gruß
Thies
Titel: Re: TAMS: Konsequenzen bei Deaktivierung der Kurzschlussabschaltung
Beitrag von: Jürgen Gräbner in 09. April 2012, 22:23:14
Hallo nochmal,


ZitatHabe den TAMS Katalog studiert, werde aber nicht recht schlau, wie mir dieser Booster genau helfen könnte?

der Booster hat eine eigene Kurzschlussschaltung und meldet den Kurzschluss nicht unbedingt an die Zentrale.

ZitatZur Information: ich plane meine Anlage in insgesamt ca. 50 Segmente zu teilen, damit eine sehr spezifische Abschaltung bei Kurzschlüssen möglich ist

Wow, die Anlage muss ja so groß sein wie das MiWuLa....
Titel: Re: TAMS: Konsequenzen bei Deaktivierung der Kurzschlussabschaltung
Beitrag von: Friedel Weber in 10. April 2012, 07:07:39
Hallo Thies

Ich habe 0,75 und 0,9 A Polymersicherungen vor meinen Segmenten und die zentrale Kurzschlussabschaltung deaktiviert.
Und mein Haus steht noch.  :P

Zusätzlich habe ich noch eine 1,2 A Polymersicherung direkt hinter dem Booster für alle Segmente. Die hat aber noch nie angesprochen.

Ich hatte auch die Erfahrung gemacht, dass 0,5 A Sicherungen zu klein sind.

Viele Grüße

Friedel Weber
http://www.moba-tipps.de/steuerung.html#Kurzschluss
Titel: Re: TAMS: Konsequenzen bei Deaktivierung der Kurzschlussabschaltung
Beitrag von: BR96 in 10. April 2012, 20:36:34
Hallo Thies,

vielleicht hilft Dir bei deinen Überlegungen mein ModulBooster weiter. Er ist wie der Name schon sagt für Bereiche gedacht, sprich Module. Er kann die Anlage abschalten oder nur sich selber oder oder. Das kannst Du alles durch WDP entscheiden lassen. Denn er hat 7 Meldungen, die per Rückmelder vom Typ s88 an WDP übertragen werden. In WDP kanst Du dann aktionen auslösen.
Aber zum Booster zurück. Er liefert bis zu 3 Ampere. Je 0,5 Ampere gibt es eine Rückmeldung. Er schaltet sich selber dann bei 3 Ampere ab. Dazu gibt es dann noch die Meldung bei mir war ein Kurzschluss im Bereich.

Hier findest Du weiteres zum ModulBooster
http://can-digital-bahn.com/modul.php?system=sys7&modul=10#Mod_Top

Wenn Du das mit einem anderen Booster machen und selber löten möchtes, melde dich mal bei mir. Es gibt da Chips mit denen man das elektronisch ohne Sicherung machen kann und dabei sehr genau den Strom einstellen kann. Klar kann man dabei auch die Ansprechzeit beeinflussen.

Schöne Grüße

Thorsten
Titel: Re: TAMS: Konsequenzen bei Deaktivierung der Kurzschlussabschaltung
Beitrag von: Martin Lutz in 13. April 2012, 12:38:54
Hallo miteinander,

Ich frage mich, warum es nötig ist, selber mit Experimenten im Bereich der Kurzschlussabschaltung oder Überstrom zu versuchen, das Ganze zum Funktionieren zu bringen.

Heutzutage hat jeder Booster einen funktionieren Überlastschutz wenn man die Leitungen richtig dimensioniert. Warum also das Rad neu erfinden und "rumzudoktern"?

Eins ist aber immer klar:
Man kann nicht einfach x-beliebige Komponenten nehmen und glauben man hätte das Gelbe vom Ei. Alles ist von Allem abhängig. und vor allem: Zuleitungen müssen stets so bemessen sein, dass die Abschaltung funktioniert. Im Zweifelsfall also Leitungsquerschnitt vergrössern und nicht verschiedene Kurzschlussabschaltzeiten oder mit verschiedenen Polymersicherungen herumdoktern.

Wenn man handelsübliche Geräte nimmt, die Zuleitungen genügend auslegt, so funktioniert auch die Überlastabschaltung!

Letztlich sollte man bei solchen Polymersicherungen auch ihr Verhalten verstehen. Also Kennlinien studieren, wissen auf was es ankommt, wann sie auslöst zu welchen Bedingungen usw. Wenn man also nicht mal die Charakteristig seiner Speisung kennt, nützt einem nicht einmal das Datenblatt der Sicherung etwas um daraus die gewollte Funktionsweise abzuleiten. Hier kommt men mit Experimentieren nicht sehr weit. Überlasst doch diese Arbeit doch den Entwicklungsingenieuren eurer teuer gekauften Booster und Zentralen.
Titel: Re: TAMS: Konsequenzen bei Deaktivierung der Kurzschlussabschaltung
Beitrag von: Friedel Weber in 14. April 2012, 07:22:36
Hallo Martin

Die Antwort auf die Frage in Deinem ersten Satz ist ganz einfach:
Thies plant 50 Segmente auf seiner Bahn. Willst Du ihm zumuten, 50 Booster zu kaufen???

Meine segmentierte Kurzschlussabschaltung mit Deaktivierung der Booster-Abschaltung läuft seit 6 Jahren auf zwei Anlagen störungsfrei und macht einfach nur Freude. Muss ich da wirklich irgendwelche Kennlinien der Polymer-Sicherungen kennen?

Ich glaube: Eher nicht!

Viele Grüße
Friedel Weber
Titel: Re: TAMS: Konsequenzen bei Deaktivierung der Kurzschlussabschaltung
Beitrag von: Martin Lutz in 15. April 2012, 08:53:57
Hallo Friedel,
Zitat von: Friedel Weber in 14. April 2012, 07:22:36
Muss ich da wirklich irgendwelche Kennlinien der Polymer-Sicherungen kennen?

Ich glaube: Eher nicht!

Viele Grüße
Friedel Weber
Bei dir funktioniert das ja auch: Aber bei Thies? Es ist halt auch ein Zusammenspiel von genügend stark dimensionierter Einspeisung, Verhalten der Booster bei Überlast usw. Ich kann nur von einer solchen Experimentiererei abraten. Letztlich haben wir es mit einer Energieform zu tun, die auch eine gewisse zerstörerische Wirkung haben kann. Auch in der Modellbahn.  ;)

Wenn von 50 Modulen die Rede ist, heisst das auch, dass die Anlage eine sehr grosse Ausdehung bekommt. Hier auf eine genügend ausgelegte Verkabelung zu achten ist ein MUSS!

Ich habe gerade kürzlich auch eine ähnliche Anlage erlebt, die einen Kurzschluss irgendwo auf der Anlage hatte und der Booster deswegen nicht abschaltete. Ganz einfach deshalb weil die Zuleitung so extrem lang geworden ist, dass die Leitung selber schon eine Strombegrenzung hatte, die nicht zum Boosterabschalten geführt hat. Leider hatten wir nicht genügend Zeit unserem Kollegen so zu helfen, dass "seine" Anlage in dieser Beziehung zuverlässig funktioniert.

Wer eine soo grosse Anlage baut, der tut gut daran, sich zuerst genau zu informieren, wie die Leitungen richtig zu dimensionieren sind. Auf Modellbahnhersteller (Märklin, Roco und wie sie alle heissen....) vertrauen geht hier leider nicht mehr.