Kabelquerschnitt
 

Kabelquerschnitt

Begonnen von Rupert Drexel, 24. November 2003, 16:17:06

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Rupert Drexel

Liebes Forum,
mag vielleicht eine banale Frage sein, aber welcher Kabelquerschnitt für die digitale Stromversorgung ist optimal. Als Gleichstromfahrer gehe ich direkt mit der Phase vom GBM auf die Schiene. Leitungslänge bis zu 15 m. Ich denke mit 1-quadrat sollte das Problem des Leitungsverlustes behoben sein. Vielleicht hat jemand eine Lösung parat.
Vielen Dank schon jetzt allen für die Hilfe.
Herzliche Grüße
Rupert Drexel  

Gian Bott

Hallo Rupert Drexel,

Für die "Digitalstrom Ringleitung" nehme ich 1,5 mm2 Draht, für die Leitungen vom GBM bis unter das Gleis mind. 0,75 mm2, wenn möglich aber auch 1,5 mm2. Vom Übergabepunkt unter dem Gleisstück bis zum Gleis (max.ca. 5 cm lang) verwende ich flexiblere Litze mit max. 0,5 mm2.

Aufgrund diverser Empfehlungen hier im Forum und eigener Erfahrung bekommt jedes "Metergleis" (ich verwende vor allem Flexgleis) einen eigenen Anschluss an den GBM, dadurch bin ich später flexibler mit Meldestrecken.

Die Digitalstrom-Leitungen verdrille ich (auch die 1,5mm dicken). Ein Ende fixieren, das andere Ende in das Bohrfutter des Akkubohrers und laufen lassen. Es entstehen schöne verdrillte Leitungen ohne "Sendeeffekt". Dieser Tipp hat mir ein Telefon/Elektrofachmann gegeben welcher u.a. auch für die SBB Installationen ausführt.    

Norbert Burkert

Hallo Herr Drexel,
mit 1mm² Kupferleitung und 0,5A pro Gleisbesetztabschnitt kommen bei einer Leitungslänge von 30m (Hin- und Rückleitung) gerade mal 0,25 V Leitungsverlust zusammen. Ich glaube das verkraftet die Lok und fährt trotzdem weiter.  
Denn in der Regel fährt ja nur eine Lok pro Abschnitt.

So wie ich das lese sind Ihre GBM alle zentral angeordnet und sind in der Nähe des Boosters montiert.


Die Formel für die Spannungsverluste einer Leitung zu berechnen heißt:

Uv= (2*L*I)/(Kappa *A)

Uv = Spannungsverlust
L = einfache Leitungslänge
I = Stromstärke in Ampere
Kappa = Spezifischer Leitwert (Kupfer = 58)
A = Leiterquerschnitt in mm²
* = multiplizieren
/ = dividieren

   
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Arno

Hallo
Zur Zeit sind wir damit beschäftigt die 0.75mm/2 gegen 1.5mm/2 zu Tauschen. Dies ebenfals mit ca 15 m Kabellänge. Es ist nicht weil die Loks zu wenig "Saft" bekommen, sondern weil die Uhlenbrock Booster mit 0.75mm/2 ab einer gewissen Kabellänge nicht mehr auf Kurzschluss gehen. Die Kurzschlussschaltung vom Booster wurde in diesem Forum schon sehr oft beschprochen und kritisiert.

Ich sage deshalb dazu nur eines "NIMM 1.5MM/2" es lohnt sich

Viele grüsse Arno http://www.churer-modellbahner.ch.vu" target="_blank">www.churer-modellbahner.ch.vu  
Gruss Arno
Skype: arno_wilhelm
[http://www.churer-modellbahner.ch]

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Rupert Drexel

Hallo Gian-A, Norbert und Arno,
vielen Dank für Eure fundierten und praxisortientierten Antworten. Wundern tut mich, daß derartige Kabelquerschnitte auch im 220 V-Bereich eingesetzt werden. Wie ist es nur möglich, daß die renomierten Moba-Hersteller mit Querschnitten von 0,14 mm2 auskommen? Trotzdem werde ich Euren Tipps folgen und große Querschnitte einsetzen.
Nocheinmal herzlichen Dank und einen schönen Abend.
Viele Grüße
Rupert  

Matthias Schäfer

Hallo Norbert,

ist der Spannungsverlust jeweils bei gleichem Querschnitt bei Litze und Draht unterschiedlich, d. h. spielt die Gesamtoberfläche des Leiters (die bei Litze ja größer ist) eine Rolle?

Gruß Matthias  
vielen Dank für Eure Hilfen und herzliche Grüße aus Bonn, Matthias

Alle sagten immer: "Das geht nicht." Bis einer kam, der das nicht wußte.
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Markus Herzog

Hallo Matthias,

relevant für den Spannungsverlust ist wie Norbert erläutert hat die Stromstärke, der Leitwert, der Querschnitt und die Kabellänge.
Vergleichen wir Draht-Leitungen mit Litze-Leitungen bei gleicher Stromstärke, gleicher Länge, gleichem Material und Querschnitt, dann sollten die Verluste auch die Gleichen sein. Es mag vielleicht aus dem einem oder anderen Grund geringe Differenzen in den Verlusten geben, aber die sollten so klein sein, dass sie für uns nicht relevant sind.
Unter irgendwelchen Extrembedingungen, die an der MoBa wohl nicht vorliegen, haben diese unterschiedlichen Ausführungen ihre Vor- und Nachteile, aber das sollte uns eigentlich nicht berühren. Für die meisten dieser Bereiche schreibt der VDE vor welche Kabelausführung genommen werden muss z.B. müssen "ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel" (was für ein Begriff!) Litze-Zuleitungen haben, allein schon aus dem Grund, dass Drahtleitungen viel schneller brechen oder sich lösen können. Aber für den Mobabereich sind mir da keine Vorschriften auf Anhieb bekannt. Wenn ich mich recht entsinne gab es sogar vor einem paar Jahren bei unserem Moba-Händler für einige Zeit nur Drahtleitungen.
Also ich denke, dass es für deine Moba verlustmässig keine Relevanz haben sollte, ob du Draht- oder Litzeleitungen nimmst.  Ich persönliche rate dir allerdings allein schon zu Litze, da diese einfacher zu verarbeiten und in der Regel auch robuster ist. Ich verwende 1mm² oder 1,5mm²

Grüße
Markus

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Markus Herzog

Hallo Ruppert,

Ich denke mal die 0,14mm² der MoBa-Hersteller kommen noch aus alten Zeiten als man noch eine Lok pro Stromkreis analog ohne irgendwelche Extras fuhr. Außerdem heißt es leider nicht, dass ein industrielles Produkt immer die optimalen Kabelquerschnitte hat. Ich habe letztens unserem 3KW-Wasserkocher, der nur ein 0,75mm²-Kabel hatte ein ordnungsgemäßes mit 1,5mm² verpasst. Das Kabel wurde nämlich regelmässig richtig schön warm und leider habe ich bei meinem zweiten Hobby der freiwilligen Feuerwehr schon ein paar Küchen bzw.Wohnungen abbrennen gesehen aufgrund von Kabelunterdimensionierung (teils weil die Leute selber manipuliert haben, aber auch weil die Geräte schon vom Hersteller her mit zu schwachen Kabeln bestückt waren).
Außerdem müsste man eigentlich theoretisch im Niederspannungsbereich noch größere Querschnitte einsetzen als im 230V-Bereich, da in beiden Bereichen der gleiche Strom am gleichen Kabel den gleichen Spannungsverlust hervorruft. Aber ein absoluter Verlust von z.B. 1 V bei 20 V-Niederspannung entspricht einem relativen Verlust von 5 Prozent während es im 230V-Netz gerade mal 0,4% relativer Verlust sind und ist somit wirtschaftlicher. Daher verwendet man für die Überlandleitungen, die hohe Leistungen übertragen, ja auch Hochspannungen und "gar nicht mal so große" Querschnitte, diese Leistungen könnte man im 230V-Bereich über solche Entfernungen gar nicht wirtschaftlich übertragen.

Grüße
Markus
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S.Dankwardt

Hallo zusammen

Ich hatte die Sache anders herum betrachtet.
Wenn man bei einem 52 VA Trafo eine Kurzschluß hat, werden die 0,14 qmm Kabel Heiß und verschmelzen zu einem weiterem Kurzschluß. (Leidvoll Erfahrung aus meinen Jugenzeit)

Wir verwenden starke Netzteile, die nicht aus dem Modellbau bereich sind.
Deshalb habe wir auf der Haupt-Bus-Leitung 6 x 1 qmm.
0 - 1 18 V  16 A  Haltespulen Block 1  Magnetartikeldecoder
0 - 2 18 V  16 A  Haltespulen Block 2  Magnetartikeldecoder
0 - 3 24 V  4 A   Weichen und Schaltdecoder
5 - 6 Digitalausgang von der Intellibox

Von den Decodern gehen die 0,14 Kabel zu den Haltepsulen.
Diese brauchen je ca. 1 A. Durch die kurzen Wege ist kaum ein Verlust zu verzeichnen.

Die elektronischen Sensoren sind auch nur mit 0,14 Kabel angeschloßen, da nur 50 mA gebraucht werden.

Bei dieser Verkabelung gibt es nur eine Schachstelle.
Die Masseleitung 0 muss 3 Stromkreise aufnehmen.

Wenn es da nicht die 6 poligen Kompaktstecker zwischen den Modulen wären, würde ich auf 2,5 qmm erhöhen.

Fazit:
Masseleitung möglichst sehr stark auslegen.
Versorgungleitungen stark auslegen.
Für kurze Schaltleitungen können die üblichen Modellbahnkabel verwendet werden.
Achtung:
Rückmeldeleitungen abschirmen oder mit Lastwiderständen benutzen. Sonst führen induktive Einstrahlungen von Leuchstofflampen oder parallel liegen 220 V Leitungen zu Fehlfunktionen. Hierbei ist der Kabelquerschnitt zu vernachlässigen.
 
Gruß  Siegmund
DC-Car und Windigipet
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  • Win-Digipet-Version:
    WDP 2009, 2012, 2015, 2018, 2021, Beta
  • Anlagenkonfiguration:
    LODI-Geräte, IB, USB, HSI, RMD Gerd Boll, GOT, Ampel- Servo- und Funktionsdecoder, DC-Cars (Faller, eigene), DC-Car-Booster und PC-Sender-USB
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    PC (WIN10/32) 2400MHz 4GB , PC (Win10/64) 2400MHz 4GB