600 Rückmeldekontakte auswerten bei regem Fahrbetrieb
 

600 Rückmeldekontakte auswerten bei regem Fahrbetrieb

Begonnen von Hanspeter Siegenthaler, 09. Juni 2025, 18:44:25

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Hanspeter Siegenthaler

Guten Abend zusammen
Ich betreibe 2 Märklin K-Gleis Modellbahnanlagen mit je 600 Rückmelder.
Gesteuert werden diese noch mit Softlok (Dos) Installationen und REFLIS-Reflexions-Lichtschranken als
Rückmelder. (Punktmelder als Optokoppler, pro Block mindestens 3 Rückmelder)
Die Steuerung läuft problemlos und sehr zuverlässig.

Nun ist es Zeit die Anlage auf ein zukunftsgerichtetes Steuerungs-System umzubauen. Bis jetzt hatte ich aber immer Respekt von der Rückmeldequalität und der Präzision.
Meine Fragen:
- Ist die Verarbeitung der Rückmelder von Win-Digipet schneller bei separaten Digital-Systemen, also ein System Can oder BiDiB Bus als Rückmeldung und ein 2. Digitalsystem zum Fahren und ein 3. Digitalsystem zum Schalten oder ist die Verarbeitung über eine Zentrale die die 3 Aufgaben übernimmt performanter. (Programmierungsansatz von Win-Digipet)
Da ich gerne regen Fahrbetrieb auf den Anlagen habe, bin ich auf eine fehlerfreie und schnelle Rückmeldung, sowie derer Auswertung über die Software angewiesen.
Wie sind eure Erfahrungen ?
Kann mir jemand ein Setting empfehlen?
P.S. Natürlich kann ich das ja ausprobieren, aber bei 600 Rückmelder geht ein Versuch doch ins Geld und benötigt Umbauzeit.

Danke für eure Hilfe und sonnige Grüsse aus der Schweiz.
  • Anlagenkonfiguration:
    Märklin H0

BR96

Hallo Hanspeter,

ich denke das Problem was Du siehst, gibt es in der Art nicht. Es liegt wo anders!
Moderne PC sind schlicht einiges schneller als die alten DOS Kisten und schaffen auch den Winddoof Müll neben bei abzuarbeiten und dir immer noch die Daten zum steuern der Modellbahn entsprechend aufzubereiten. Dabei spielt es eher die kleinere Rolle wie die Daten in den PC kommen. Ob nun über eine oder mehrere Zentralen.
Denn was nützen dir 10 parallele Inputs die so langsam sind. Als Beispiel das alte HSI mit 9,8kb so über den Daumen.
Nimmst Du nee moderne Centarle mit seriellem Anschluss liegst Du bei 56kb bis um die 100kb.
Die CC-Schnitte, nach der Du fragtes, arbeitet "normal" mit 500kb, also grob über den Daumen 10x so schnell wie ein HSI. Was bedeutet. Das du mit einer CC-Schnitte in der gleichen Zeit die Daten von 10 HSI in den PC spielen kannst.
Nimmst Du die ganz neue CC-Schnitte und stellst diese in WDP auf 2MB, dann ist der Faktor nochmal 4x so groß!
Theoretisch kann eine CC-Schnitte dann 40 HSI erstezen....

Das dies nee Milchmädchenrechnung ist, sollte klar sein. Denn das HSI wird aus einem extrem langsamen s88 System gefüttert. Ehe da eine Meldung gültig ist, ist soviel Zeit verstrichen, das der Zug ganz wo anders ist.

Viel wichtiger sind die Wege der Erfassung und das zusammen Spiel und wie die Daten dann wieder in den Zug/Lok kommen.
Den selbst, wenn man den Netzwerkanschluss der CS oder einen anderen Zentrale mit Netzwerk mit 10 oder 100MB nimmt, nützt das alles nichts, wenn die Daten nicht zu dem Interface gelangen.
Habe ich nun einen langsamen Rückmeldebus an einen 100MB Netzwerk laufen, kommen die Daten von der Umwandlung zwar schnell in den PC aber der Flaschenhals Datensammeln bleibt.
Ich habe hier jetzt extra mal nicht s88 geschrieben, denn es betrift viele weitere Systeme.

Denn bei einigen liegt das Problem bereits am Eingang der Meldungserkennung. Wird nicht bereits in dem Modul die Erkennung so sicher aufbereitet, das der PC die Meldung als gültig verarbeiten kann, dann wird es immer lagsam, weil mehr als eine Meldung abgewartet wird, ehe das Programm sagt es ist wirklich etwas passiert.
Bei Deinen Lichtschranken kommen nun viele Impulse, wenn ein Zug drüber fährt, woher weiß der PC was wirchtig ist?

Ist die Meldung richtig, dann wird ein Fahrstrasse geschaltet, das heißt, es müssen Schaltbefehle raus.
Gehen die über das Gleissignal, kostet dies beim verwenden nur einer Zentrale Zeitfenster. In diesen können keine Infos an die Loks gesendet werden. Sind es viele Weichen ist es "viel" Zeit, sind es wenige , eben weniger.
Zu der Zeit, wo geschaltet wird, kann der PC aber keine Lok erreichen, da es nur einen Weg dahin gibt.
Bei Schaltbefehlen ist es so, das diese oft auch erst abgearbeitet sein müssen ehe der PC den nächsten senden darf. Da können schon mal 50ms ins Land gehen, Bei 10 Weichen ist das nee halbe Sekunde! In der der PC keine Lok fahren kann.

Deswegen rät man dazu, die Weichen/Verbraucher die auf das Gleissignal angewiesen sind auf eine extra Zentrale zu legen.

Schaltet man mit einem modernen Bus-System, ist das nicht mehr so zwingend erforderlich.
Nimmst Du den CAN vom Märklin, kannst Du alle 0,5ms eine Weiche schalten. Diese Zeit ist absolut fest! Ist der Bus etwas voller, kann man sagen, das selbst dann der Befehl vermutlich in unter 10ms durchgeht. Jedes Gleissignal benötigt für einen Schaltbefehl länger!

Kommen wir zu den Loks, die ja genau halten sollen...
Was nützt die schnellste Verarbeitung der Informationen, wenn du die Lok nicht erreichst?

Du hast alte Systeme, vermutlich läuft da auch noch DCC und MM gemischt. Alleine das umschalten zwischen den Protokollen kostet Zeit auf dem Gleissignal.
Viele fahren dann, weil es sich ja so toll liest, mit DCC 128, da dauert das ansprechen eine Lok viel länger als mit DCC28 und den Unterschied im Automtikbetrieb wirst Du nicht merken. Außer vielleicht in der Genauigkeit, wie die Züge halten.

Modernesierst Du nun die Anlage und gehts auf die CS3, dann kommt noch mfx dazu. Das ist zwar das schnellste Protokoll, um eine Lok zu erreichen aber auch hier kostet das Umschalten in einem Mischbetrieb viel Zeit.

Du schreisbt das es bei dir alles geht.
Ich kenne solche Aussagen  von den Gesprächen auf den Messen.. wenn man da dann genauer fragt, kommen da dann immer am Ende Einschränkungen...

Langer Text, kurzer Sinn.
Du musst das System betrachten, nicht die Insel!

Es muss alles zusammen passen, dabei spiel das Programm und der PC heute aber die kleinste Rolle.
Schaue auch mal in meinen alten Artikel, 3...2...1 Halt
https://can-digital-bahn.com/presse.php?ID=47

Da versuche ich das auch zu erklären, was ich hier angerissen habe.

Du brauchst ein schnelles System, da ist die Luft aber sehr dünn.
Was schnelleres und Störungsresidente als den CAN, wirst du nach meiner Erfahrung nicht finden.

Wenn Du Fragen hast, du hast ja meine Mailadresse.
schöne Grüße

Thorsten
  • Win-Digipet-Version:
    WDP 2021.x Premium
  • Anlagenkonfiguration:
    3-Leiter H0 oder 2-Leiter N mal mit CS3, CS2 oder CC-Schnitte aber immer nur CAN
  • Rechnerkonfiguration:
    i7 mit WIN 7 oder WIN 10